Lehrende: Prof. Dr. Dr. Tanja Zimmermann
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Entwicklung der Ikonen reicht weit über das orthodoxe Ritual hinaus und formt sich zu einem bedeutenden Bestandteil der nationalen Identitäten im orthodoxen Osten. Als Medium der göttlichen Offenbarung und der Realpräsenz des Heiligen, steht sie in enger Verbindung zum orthodoxen Ritus und der orthodoxen Bildtheologie. Zu Beginn der Vorlesung werden daher die Technik der Ikonenmalerei, die Ausprägung der wichtigsten ikonographischen Typen, ihr Platz im Kirchenraum und ihre Rolle im orthodoxen Ritus vorgestellt. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich von den Anfängen der Ikonenmalerei über ihre Weiterentwicklung in renommierten Ikonenschulen bis hin zu ihrer Konfrontation mit der Porträtmalerei. Besondere Aufmerksamkeit wird der Rezeption von Ikonen .in der Avantgarde (Vassili Kandinsky, Kazimir Malewitsch, Natalja Gontscharova, El Lissitzky) und im Sozialistischen Realismus (Palech Lackminiaturmalerei) gewidmet. Abschließend werden im Seminar auch einige russische Filme vorgestellt, die Ikonen und Ikonenmaler als Sinnbild des Glaubens thematisieren, wie zum Beispiel Andrej Tarkovskijs „Andrej Rubljow“. Literatur wird in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung gestellt.
Literatur: Verena Krieger: Von der Ikone zur Utopie. Konzepte der russischen Avantgarde. Köln/Weimar/Wien 1998; Andrew L. Jenks: Russia in a Box: Art and Identity in an Age of Revolution. Illinois 2005; Irina Sevelenko: Reframing Russian Modernism. Wisconsin 2018.