Lehrende: Prof. Dr. Maren Röger
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Leipzig sieht anders aus als Lwiw, Dresden unterscheidet sich von Donezk, Paris und Petersburg weisen hingegen durchaus Gemeinsamkeiten auf – soweit aus den Medien und/oder Reisen bekannt. Doch was sind die historischen Gründe dafür? Wann und wie bildeten sich die jeweiligen Stadtstrukturen heraus, und wie wandelten sie sich? Nach einführenden Sitzungen zur europäischen Stadtgeschichte widmen wir uns im Seminar vor allem den Stadtgeschichte(n) der Moderne, denn seit dem 19. Jahrhundert änderte sich das Städtewesen grundlegend. Industrialisierung, Bevölkerungswanderung und (technischer) Strukturwandel gaben den Städten innerhalb weniger Jahrzehnte ein neues Antlitz, und kulturräumliche Differenzen in Europa schliffen sich zunächst ab: Lemberg wurde zum „Wien des Ostens“, Warschau zum „Paris des Ostens“. Mit dem Aufkommen der sozialistischen Architektur vergrößerten sich diese Unterschiede scheinbar wieder: Die sozialistische Stadtplanung entwickelte neue Sichtweisen auf die Funktionalität und das Zusammenleben in Städten und setzte diese in Planvierteln und -Städten in die Praxis um. In dem vergleichend angelegten Seminar, das uns in zahlreiche Städte des östlichen Europa führt, werden unterschiedliche Quellen vorgestellt und es kommen diverse methodische Perspektiven zum Tragen (z.B. Sozial-, Kultur- und Alltagsgeschichte).
Literatur: Lenger, Friedrich; Tenfelde, Klaus (Hrsg.): Die europäische Stadt im 20. Jahrhundert. Wahrnehmung, Entwicklung, Erosion. Köln 2006. Lenger, Friedrich: Metropolen der Moderne. Eine europäische Stadtgeschichte seit 1850. München 2013.