Lehrende: Prof. Dr. Dirk van Laak
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: In Deutschland wird gerade wieder heftig darüber gerungen, was als „normal“ gelten sollte. Dieses Bemühen um die Definition der vermeintlichen „Mitte“ der Gesellschaft und des davon Abweichenden hat eine lange Geschichte, die ein diesem Seminar thematisiert werden soll. Wann kommt der Bedarf auf, Menschen als „randständig“, als „unnormal“ oder als „anders“ zu charakterisieren? Worauf bezieht sich das eigentlich, wer hat hierbei die Macht zur Definition, und welche Interessen verbinden sich damit? Michel Foucault hat für solche Prozesse der Sortierung und der Disziplinierung von Abweichendem den Begriff der „Biopolitik“ geprägt. Seiner Ansicht nach verknüpfen sich mit dem Anspruch, Kriminalität, Sexualität, körperliche und geistige Gesundheit usw. zu bearbeiten, direkte und indirekte Herrschaftstechniken. Das Seminar will, auch am Beispiel Leipziger Einrichtungen, in denen eine solche Biopolitik betrieben wurde (Riebeckstr. 63, Sächsisches Psychiatriemuseum usw.), die Problematik und die Folgen solche Definitionen des „Normalen“ im Unterschied zum „Abweichenden“ thematisieren.
Literatur: Philipp Sarasin/Dieter Thoma¨: Biopolitik, in: Stefan Gosepath/Wilfried Hinsch/Beate Ro¨ssler (Hg.): Handbuch der politischen Philosophie und Sozialphilosophie, Berlin 2008, S. 147-152 (auch unter <www.zora.uzh.ch/id/eprint/9248/1/HPPS_HPPSID_39.pdf>).