Lehrende: PD Dr. Christoph Volkmar
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Nicht erst seit dem Jubiläumsjahr 2017 gilt die Reformation als ein Weltereignis „made in Mitteldeutschland“. Die Vorlesung bietet einen Überblick zur Kernphase der Reformation (1517–1555). Dabei weitet sich die Perspektive vom „Geburtsland der Reformation“ bis hin zum europäischen Horizont. Thematisiert werden politische Rahmenbedingungen, soziale Trägergruppen und kulturelle Praktiken. Als Kontexte bzw. Handlungsräume sind Universität und humanistische Gelehrtenkultur, Fürstenhöfe und Reichsverfassung, Theologie und kirchliche Reformbewegungen, Stadt-, Gemeinde- und Adelsreformationen, Bauernkrieg und Buchdruck in den Blick zu nehmen. Altgläubige Kritiker sollen ebenso zu Wort kommen wie Alternativen bis hin zur radikalen Reformation und dem Bauernkrieg. In einem forcierten Prozess religiösen, kulturellen und gesellschaftlichen Wandels hat die Reformation die Identität Sachsen-Anhalts, Sachsens und Thüringens geprägt. Bis heute knüpfen lokale Selbstverortung und Außenwahrnehmung der Region daran an.
Literatur: Thomas A. Brady (Hg.), Die deutsche Reformation zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit (Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien 50), München 2001; Thomas Kaufmann, Geschichte der Reformation, Frankfurt/Leipzig 2009; Harald Marx/Cecilie Hollberg (Hg.), Glaube und Macht. Sachsen im Europa der Reformationszeit. Aufsätze, Dresden 2004; Enno Bünz/Heinz-Dieter Heimann/Klaus Neitmann (Hg.), Reformationen vor Ort. Christlicher Glaube und konfessionelle Kultur in Brandenburg und Sachsen im 16. Jahrhundert (Studien zur brandenburgischen und vergleichenden Landesgeschichte 20), Berlin 2017; Christoph Volkmar, Reform statt Reformation. Die Kirchenpolitik Herzog Georgs von Sachsen, 1488–1525 (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation 41), Tübingen 2008.