Lehrende: Dr. Michael Braun
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
Anzeige im Stundenplan: 03-TWL-0102.SE01
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die dramatische (Text-)Form kann als ein Praxisfeld der Kommunikation über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und damit der gemeinschaftlichen Sinnstiftung angesehen werden. So basiert die Gattung des (bürgerlichen) Dramas zumeist auf einem Konfliktgeschehen zwischen handelnden Personen, welches dialogisch ausgetragen (und gelöst) wird. Darauf basiert dann in der Regel auch die ästhetisch-politische Indienstnahme des Dramas zur Belehrung, Bildung oder Stabilisierung einer kulturellen Identität. Im Seminar werden wir uns über verschiedene Theorien zum Drama und seiner Entwicklung seit dem 17. Jahrhundert austauschen und fragen, welche Wahrnehmungsweisen damit bewirkt und welche Ordnungsvorstellungen auch im Hinblick auf die Theaterpraxis durchgesetzt werden sollen. Aber auch prä- und ‚postdramatische’ Theaterpraktiken werden in den Blick genommen. So wollen wir nach möglichen Praktiken und Theorien der Abweichung, der Aussetzung und des Überschusses suchen, die sich immer wieder gegen die für das Drama charakteristischen, tendenziell geschlossenen Zeit- und Raumvorstellungen gewandt haben. In mehreren Theaterbesuchen wollen wir auch unsere eigene Theoriebildung überprüfen. Im Lauf des Semesters werden neben der (Vor-)Leistung eines Referates schriftliche Übungen zur Methodik des wissenschaftlichen Arbeitens wie Textarbeit, Recherchieren, Bibliografieren und Zitieren durchgeführt.