Lehrende: Dr. Maike Schmidt
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Französische Revolution markiert einen der großen Wendepunkte der Geschichte und gilt bis heute als Modell für das Konzept der politischen Revolution überhaupt. Sie steht für das Ende der Monarchie in Frankreich und den Umsturz einer auf Ungleichheit fußenden Gesellschaftsformation, in denen einige Wenige qua Geburt und Privilegien über Andere geherrscht hatten und die gleichwohl das Zusammenleben viele Jahrhunderte lang alternativlos bestimmt hatte. Die Abschaffung der Feudalität und die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte im Jahr 1789 versprachen eine neue Ära, in der die natürlichen Rechte, die Freiheit und die Gleichheit der Gesellschaftsmitglieder respektiert und die Beteiligung an politischen Entscheidungen, zumindest für jeden wirtschaftlich selbstständigen, männlichen Bürger, möglich werden sollte. Im Seminar erschließen wir uns systematisch den Verlauf der Revolution, beginnend mit dem sogenannten Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 und endend bei der republikanischen Verfassung des Directoire vom 22. August 1795. Anhand von ausgewählten Text- und Bildquellen schauen wir auf die Ursachen und Ziele, die gewaltsame Radikalisierung des Geschehens sowie die maßgeblichen Zäsuren, von denen die Guillotinierung des Königs nur eine war. Wir erörtern gemeinsam, welche Rolle Frauen wie Olympe de Gouges und Charlotte Corday in der Revolution spielten und widmen uns am Beispiel des Sächsischen Bauernaufstandes (1790) der Strahlkraft revolutionärer Vorgänge.
Literatur: Susanne Lachenicht, Die Französische Revolution, Darmstadt 22016; Rolf E. Reichardt, Das Blut der Freiheit. Französische Revolution und demokratische Kultur, Frankfurt/Main 21999; Hans-Ulrich Thamer, Die Französische Revolution, München 42013.