Lehrende: Dr. Mark Lehmstedt
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Mit der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg in der Mitte des 15. Jahrhunderts begann ein neues Kapitel in der Medien- und Kommunikationsgeschichte der Menschheit. Sechs Jahrhunderte später durchleben wir im Zeichen der Digitalisierung einen ähnlich fundamentalen Wandel. Können die Erfahrungen der Gegenwart zu einem besseren Verständnis der Vergangenheit führen? Kann umgekehrt das Wissen um historische Entwicklungsprozesse dazu beitragen, aktuelle Prozesse genauer zu verstehen oder womöglich sogar zu beeinflussen? Von Gutenbergs Werkstatt ausgehend, analysiert die Vorlesung die materielle Gestalt und die soziale Funktion des Buches (und anderer Druckmedien) zwischen Spätmittelalter und Hochaufklärung, einer Epoche, in der es sich nicht nur vom Luxusprodukt zur Massenware wandelte, sondern - spätestens mit der Reformation - zur "materiellen Gewalt" wurde.
Literatur: Axel Bertram: Das wohltemperierte Alphabet (Leipzig 2004); Reinhard Wittmann: Geschichte des deutschen Buchhandels (München 2019); Michael Giesecke: Der Buchdruck in der Frühen Neuzeit (Frankfurt a.M. 2017); Barbara Tiemann u.a.: Die Buchkultur im 15. und 16. Jahrhundert (Hamburg 1999); Ernst Hauswedell u.a.: Buchkunst und Literatur in Deutschland 1750-1850 (Hamburg 1977); Eva-Maria Hanebutt-Benz: Die Kunst des Lesens (Frankfurt a.M. 1989).