Lehrende: Prof. Dr. Stefan Rohdewald
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Tourismus ist eine kulturelle Praxis, die eng mit gesellschaftlichen Entwürfen von Modernität zusammenhängt. Individual- und Pauschalreisen entwickelten sich im 19. Jahrhundert als ein legitimes Mittel der Suche nach Kunsterlebnis, Genesung und Erholung. Kurorte wurden von der Adria bis in den Kaukasus zu Zentren des höheren (trans)imperialen oder kosmopolitischen und auch militärischen (z.B. Kriegstourismus im Krimkrieg) Gesellschaftslebens. Sowohl in Jugoslawien als auch in der Türkei entstand in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein West- und Südost übergreifender Massentourismus und innerhalb des Warschauer Paktes auch ein nennenswerter Tourismus nach Bulgarien. Reiseberichte als Selbstzeugnisse, Reiseführer, Prospekte und Zeitschriften sowie literarische Texte (z.B. Lermontov, Tolstoj, Cechov etc.) können als Quellen dienen. Keine speziellen Sprachkenntnisse sind erforderlich (sie werden jedoch begrüßt), die Lektürefähigkeit englischer Texte wird vorausgesetzt.
Literatur: Grandits, Hannes, K. Taylor (Hg.): Yugoslavia's Sunny Side: A History of Tourism in Socialism 1950-1980, Budapest 2010. Gorsuch, Anne E; Koenker, Diane (Hg.): Turizm: The Russian and East European Tourist under Capitalism and Socialism, Ithaca 2006; Susan Layton. Contested Russian Tourism. Cosmopolitanism, Nation, and Empire in the Nineteenth Century. Boston 2021. Open Access https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9781644694213/html