Lehrende: Katy Schlegel
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Vom 14. bis ins 17. Jahrhundert unternehmen die humanistisch geprägten Renaissance-Diskurse allerlei Anstrengungen, um den Menschen anhand von sozialen, moralischen und künstlerischen Ver¬haltensregeln zu formen und Geschlecht (insbesondere Weiblichkeit) modellhaft festzuschreiben. Gleichzeitig findet auf den Straßen und Plätzen sowie an den europäischen Höfen Theater statt, das derartige, auf Eindeutigkeit abzielende Zuschreibungen und Ideale kraft eigener Gesetzmäßigkeiten energisch durcheinanderwirbelt. In ihrer ambivalenten Verhandlung von Geschlecht, Leiblichkeit, Natur und Kultur bedienen sich die Akteure und Akteurinnen dieser souveränen Praxis vor allem des Kunstgriffes von Maske/Maskenfiguren. Ausgehend von gegenwärtigen Ansätzen der Geschlechter¬forschung und der Diskursanalyse begibt sich das Seminar auf die Suche nach Vorstellungswelten und Geschlechtermodellen der Frühen Neuzeit und diskutiert deren eigengesetzliche Resonanz im schauspielerischen Erzählen der akteurgebundenen Theaterkunst. Aus einer heutigen Perspektive werden dabei theaterwissenschaftliche und transdisziplinäre Zugänge verknüpft, um gemeinsam zu erörtern, inwieweit ältere Wissensbestände und Weltvorstellungen in kultureller Praxis fortleben, wie sich soziale und künstlerische Strukturkategorien in kulturellen Gefügen etablieren und welche Möglichkeiten das offene Spiel mit Maske/Maskenfiguren in diesem Zusammenhang eröffnet.
Organisatorisches: Dr. Katy Schlegel