Lehrende: Prof. Dr. Stefan Keym
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Musikwissenschaft
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Jahre von ca. 1830 bis 1860 gelten als eine Blütezeit der europäischen Klaviermusik, in der Neuerungen im Klavierbau und in der bürgerlichen Musikpraxis zu einem enormen Boom des Klavierspiels und der Komposition für dieses Instrument führten. Gattungsgeschichtlich löste das einzeln oder als Zyklus veröffentlichte Klavierstück die zuvor in der Klassik dominierende Klaviersonate ab. Als zentrales ästhetisches Konzept entwickelte sich die romantische Kategorie des „Poetischen“, die von einem das rein Musikalische übersteigenden Gehalt der Werke ausgeht, der alle Künste miteinander verbinde. Wie konkret sich dieses Poetische im Werk zeigt, war jedoch recht verschieden: Während im Schaffen Frédéric Chopins transmusikalische Bezüge oft nur indirekt zu ermitteln sind, neigte Franz Liszt zu präzisen programmatischen Titeln und Angaben (bisweilen sogar verbunden mit Abbildungen). Dazwischen vermittelt die Position Robert Schumanns, der poetische Titel nicht scheute, aber eine dezente bzw. mehrdeutige Codierung seiner Werke bevorzugte. Das Seminar vermittelt einen Überblick über das Schaffen der drei zentralen Vertreter der romantischen Klaviermusik, ihre unterschiedlichen Gattungskonzepte und Positionen zur Kategorie des „Poetischen“.
Literatur: Edler, Arnfried: Gattungen der Musik für Tasteninstrumente, Teil 3: Von 1830 bis zur Gegenwart, Laaber 2004 (= Handbuch der musikalischen Gattungen 7/3; = Geschichte der Klavier- und Orgelmusik 3, ebd. 2007). Gut, Serge: Franz Liszt, Sinzig 2009. Loos, Helmut (Hrsg.): Robert Schumann. Interpretationen seiner Werke, 2 Bde., Laaber 2005. Tomaszewski, Mieczyslaw: Frédéric Chopin und seine Zeit, Laaber 1999.