03-MUS-0003.SE01e Zum Umgang mit jüdischer Identität im osteuropäischen Musikleben des Sozialismus

Veranstaltungsdetails

Lehrende: Dr. Patrick Becker

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: 03-Musikwissenschaft

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Fach:

Anrechenbar für:

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Offizielle Kursbeschreibung:
In der Sowjetunion und nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auch in den neuen osteuropäischen Staaten des sogenannten real-existierenden Sozialismus wurden jüdische Erfahrungen lange ausgegrenzt. Vielen Betroffenen und nicht-jüdischen kulturpolitischen Verantwortlichen schienen soziale Zugehörigkeiten bedeutsamer als das eigene oder fremde Judentum. Allerdings erfüllte sich nicht die Hoffnung auf einen antifaschistischen Staat, der auch den Antisemitismus aus seiner Mitte verbannen würde: Zwar war der Holocaust in vielen Ländern ein fester Bestandteil der politischen Selbstlegitimierung, stand aber durch den Fokus auf Widerstands- und Partisanenbewegungen häufig am Rande der Aufmerksamkeit.
In diesem Kurs wollen wir uns mit jüdischer Identität in osteuropäischen sozialistischen Staaten beschäftigen, wobei der Schwerpunkt eher auf der Nachkriegszeit als auf antisemitischen Ressentiments in der frühen Sowjetunion liegt. Hauptsächlich geht es hier um eine Verzahnung institutions- und diskursgeschichtlicher Ansätze mit einem werkanalytischen Fokus. Das heißt, wir nähern uns jeweils im Rahmen eines Landes und einiger ausgewählter Personen an die Bedeutung jüdischer Identität im Musikleben an, indem wir uns über ihre Kontexte, ihre Bedeutung für Debatten im zeitgenössischen Musikschrifttum und die Lebensbedingungen jüdischer Musikschaffender klar werden, bevor wir dann hauptsächlich kompositionsanalytisch verfahren, um dem Niederschlag und der Ausgestaltung jüdischer Identität in der musikalischen Faktur nachzuspüren.

Literatur:
Mogl, Verena: ‚Juden, die ins Lied sich retten‘. Der Komponist Mieczyslaw Weinberg (1919–1996) in der Sowjetunion, Münster 2017 (= Musik und Diktatur, Bd. 1).

Braun, Joachim: „The Double Meaning of Jewish Elements in Dmitri Shostakovich’s Music“, in: The Musical Quarterly Bd. 71 (1985), H. 1, S. 68–80.

Curda, Martin: „Reading Meaning In and Out of Music from Theresienstadt: The Case of Pavel Haas”, in: The Routledge Handbook of Music Signification, hrsg. von Esti Sheinberg und William P. Dougherty, London: Routledge, 2020, S. 232–243.

Ury, Scott: „The Epitome of Evil. On the Study of Antisemitism in Cold War Eastern Europe and Beyond”, in: East
European Jewish Affairs 50 (2020), H. 3, S. 322–338.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
1 Do, 14. Okt. 2021 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
2 Do, 21. Okt. 2021 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
3 Do, 28. Okt. 2021 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
4 Do, 4. Nov. 2021 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
5 Do, 11. Nov. 2021 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
6 Do, 18. Nov. 2021 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
7 Do, 25. Nov. 2021 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
8 Do, 9. Dez. 2021 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
9 Do, 16. Dez. 2021 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
10 Do, 6. Jan. 2022 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
11 Do, 13. Jan. 2022 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
12 Do, 20. Jan. 2022 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
13 Do, 27. Jan. 2022 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
14 Do, 3. Feb. 2022 15:15 16:45 Hörsaal 302 Dr. Patrick Becker
Enthalten in Modulen
Modul
03-MUS-0003 Einführung in die neuere Musikgeschichte (WiSe 2021/22)
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
Lehrende
Dr. Patrick Becker