Lehrende: Dr. Johannes Gebhardt
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Seit jeher kommt der Darstellung von Blut als symbolischem Bedeutungsträger eine zentrale Rolle in der Geschichte der Kunst zu. Besondere Relevanz erhält Blut in der Kunst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in der Künstler:innen die rote Körperflüssigkeit nicht nur abbilden sondern als Material vermehrt in ihre Werke integrieren. Untrennbar verbunden mit der Verwendung des (tierischen) Körpersaftes ist das Œuvre des Aktionskünstlers Hermann Nitsch, der mit seinen als Orgien-Mysterien-Theater bekannten, blutigen Opferritualen ähnelnden Aufführungen den Blutdiskurs in der zeitgenössischen Kunst bis heute kontrovers prägt. Auch menschliches Blut kommt im Laufe des 20. Jahrhunderts als Farbe zum Einsatz: Ab den 1970ern ist es zum Beispiel Menstruationsblut, das im Kontext feministischer Bewegungen Eingang in den Kunstdiskurs findet, in den 1990ern erhält die bildkünstlerische Verarbeitung menschlichen Blutes schließlich im Zuge der AIDS Epidemie eine bis dato unvorstellbare gesellschaftspolitische Brisanz und mediale Aufmerksamkeit. Ziel des Seminars ist es, den Studierenden einen Überblick zum Blutdiskurs in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts zu verschaffen. Anhand ausgewählter Werke soll der symbolische Facettenreichtum der Flüssigkeit in den Medien der Malerei, Skulptur und des Films exemplarisch aufgezeigt werden. Das Seminar behandelt Arbeiten unter anderem von Jan Fabre, Hermann Nitsch, Jenny Holzer, Marc Quinn, Tracey Emin, Andres Serrano und Gina Pane.
Literatur: Wird im Seminar bekannt gegeben.