Lehrende: Sarah Liegmann
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Ethnologie
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: ‚Das Ende des Museums‘ scheint noch nicht gekommen. Nachdem (ethnologische) Museen in die Krise geraten sind, legitimieren sie sich gegenwärtig als kulturelles Bedürfnis und werden zu Vermittlungsinstitutionen, Kompetenzzentren, Erlebnisorte, Orte der Erinnerung und vielem mehr. Das Seminar greift aktuelle museumsethnologische Debatten auf und führt in museale Sammlungs-, Bewahrungs- und Ausstellungspraktiken ein. Wir schauen auf verschiedene Ansätze, die Museen u.a. als „Konserven des Kolonialismus“ (Kravagna 2009) oder transkulturelle „Contact Zones“ (Clifford 1997) verorten. Zur Kontextualisierung rezenter Auseinandersetzungen folgen wir der historischen Entwicklung ethnologischer Museen in Deutschland, die uns zur Entstehung des Studienfachs und später des Lehrstuhls für Ethnologie führt. Das Seminar bietet Raum für theoretische Auseinandersetzungen mit materieller Kultur, Raub- und Beutekunst, sowie Restitutionsforderungen. Am Ende des Semesters wird das erworbene Wissen mit einer Führung durch die neu eröffnete Teilausstellung „Re-Invent Grassi 2023“ am Grassi Museum für Völkerkunde Leipzig praktisch verknüpft. Studierende haben durch das Seminar die Möglichkeit ihr Wissen über ethnologische Museen zu vertiefen und wissenschaftsgeschichtlich in die Ethnologie einzutauchen. Prüfungsvorleistung ist ein kurzer Audio-Beitrag der Studierenden zu einem Sitzungsthema. Die Beiträge ergeben am Ende des Semesters einen kleinen Podcast. Die Prüfungsleistung besteht aus einer Hausarbeit, in welcher der Audio-Beitrag verschriftlicht und dessen museumsethnologisches Kernthema weiterentwickelt wird.
Organisatorisches: sarah.liegmann@uni-leipzig.de