Lehrende: Jun.-Prof. Dr. Ingo Rekatzky
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Studierenden, die das Szenische Projekt mit Gardi Hutter belegen, wird die Teilnahme an dieser Lehrveranstaltung empfohlen. Moderne, westlich geprägte Gesellschaften erscheinen – sieht man einmal von Atemschutzmasken ab – weitgehend maskenlos. Aus anthropologischer Perspektive handelt es sich bei Maske jedoch um ein Schlüsselphänomen: Masken dien(t)en in Festen, Riten und Bräuchen nahezu aller Kulturen als Erscheinungen des Anderen, des Heiligen und Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit Göttern, Geis¬tern, Dämonen oder Toten. In der europäischen Theaterkunst waren Masken bzw. Maskenfiguren zudem über mehrere Jahrhunderte ein elementares Mittel des schauspielerischen Erzählens. Mit der Propagierung der Selbstidentität des Individuums erfährt Maske allerdings im Zivilisationsprozess einen grundlegenden Wandel zu einem Objekt der – offensiven oder defensiven – Täuschung: Die weinende und die lachende (Gesichts-)Maske ist heutzutage oft nicht vielmehr als das referenzlose Emblem eines maskenlosen Theaters. Die Lehrveranstaltung fokussiert Maske aus einer transkulturellen Perspektive und im Zusam-menspiel verschiedener Disziplinen wie bspw. Anthropologie, Ethnologie, Kulturwissenschaft und Theaterwissenschaft. Neben historischen und gegenwärtigen Positionen zu Maske in Fest, Ritual und Theater wird deshalb ein Schwerpunkt auf den Themenkomplex Maske und Subjektkonstitution bzw. Subjektgenese gelegt. Und nicht zuletzt sollen in der Lehrveranstaltung auch praktische Zugänge zu gegenwärtigen Maskenpraktiken (Gardi Hutter, Compania Sincara) eröffnet werden