Lehrende: PD Dr. Armin Bergmeier; Dr. Nadja Horsch
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Exkursion wird sich beginnend in Brandenburg a. d. Havel und endend in Danzig vielen Hauptwerken der spätmittelalterlichen Backsteinromanik und Backsteingotik widmen. Hierzu zählen bedeutende Zentren der mittelalterlichen Hanse wie Stendal, Lübeck, Wismar, Stralsund und Danzig sowie die Klosterbauten in Lehnin, Jerichow, Heiligengrabe und Bad Doberan. Backstein ist eines der ältesten Baumaterialien der Menschheit. Es ist schon 8000 v. Chr. in Jericho im heutigen Westjordanland nachgewiesen. Die Römer bauten vor allem mit Backstein; auch nachdem Kaiser Augustus (laut Sueton) Rom als eine Stadt aus Backstein vorgefunden hatte und sie als Stadt aus Marmor hinterließ, verdeckte der vorgeblendete Marmor doch meist nur den Backsteinkern der Bauten. Die mittelalterliche Architektur Norditaliens behielt Backstein auch nach dem Ende der Spätantike als besonders ökonomisches und flexibel einsetzbares Baumaterial bei. In Byzanz verwendete man bis ins fünfzehnte Jahrhundert fast ausschließlich Backstein; diese Tradition wurde anschließend von den frühen Osmanen fortgesetzt. Nördlich der Alpen in Deutschland war dieses Material jedoch bis ins zwölfte Jahrhundert nahezu unbekannt. In Mittel- und Süddeutschland baute man vor allem mit Haustein. Im Norden, wo in den weitläufigen Tiefebenen kein Haustein lokal verfügbar war, behalf man sich zunächst mit Feldsteinen. Davon zeugen die vielen Feldsteinkirchen zwischen Stendal und Rostock. Erst im zwölften Jahrhundert wurde die Backstein-Technik aus Norditalien (Mailand, Pavia) importiert und verbreitete sich rasch. Die wohl ältesten erhaltenen Backsteinbauten nördlich der Alpen sind die Dorfkirche im kleinen Ort Beuster an der Elbe (1160) und der romanische Teil des Klosters Jerichow (1149 oder 1170er). Wir werden während der Exkursion vorrangig Sakralbauten betrachten und untersuchen, wie Stilmittel aus der Hausteinpraxis ins ‚neue‘ Medium des Backsteins übertragen wurden. Daneben werden wir aber auch bedeutende Monumente des Verteidigungsbaus (das Uenglinger Tor in Stendal und das Holstentor in Lübeck) und der Profanarchitektur (das Rathaus von Tangermünde, die Bürgerhäuser von Wismar und die Marienburg/Malbork bei Danzig) besichtigen. Exkursionszeitraum; 10.07.21 bis 18.07.21
Organisatorisches: Die Einschreibung erfolgt via Moodle, über den Moodlekurs „Einschreibung Exkursion Norddeutschland/Polen“. Sie startet am 31.03.21, 12 Uhr und endet am 07.04.21, 12 Uhr. Es sind maximal 15 Teilnehmer zugelassen. Sie schreiben sich nicht über Tool oder AlmaWeb ein! Dies wird nachträglich vom Studienbüro veranlasst. Alle weiteren Hinweise zur Exkursion können Sie dem oben genannten Moodlekurs entnehmen. Eigentbeteiligung an der Exkursion ca. 600 €
Literatur: Wird im Seminar bekannt gegeben.