Lehrende: Prof. Dr. Frank Zöllner
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Wohl kein anderes Werk verkörpert die Kultur der venezianischen Renaissance so sehr wie die etwa zwischen 1506 und 1509 entstandene „Tempesta“ Giorgiones. Das Gemälde befand sich um 1530 in der Sammlung des venezianischen Patriziers Gabriele Vendramin und wurde dort als „die kleine Landschaft auf Leinwand mit dem Sturm, mit der Zigeunerin und Soldat … von der Hand des Giorgione aus Castelfranco” (el paesetto in tela cun la tempesta, cum la cingana [zingara] et soldato ... de man de Zorzi de Castefranco) beschrieben. Ob diese Beschreibung zutrifft, ist bis heute strittig. In jedem Fall thematisiert das Gemälde die Landschaft und damit ein Sujet, das gerade in Venedig von großer Bedeutung war und als pastorales Idyll eine eigenständige Gattung der Malerei begründete. Ebenso bedeutend ist die „Tempesta“ als hermeneutischer Testfall. So hat es seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert zahlreiche Versuche gegeben, das Geheimnis des enigmatischen Bildes zu lüften. Kulturgeschichtlich betrachtet ist die „Tempesta“ damit ein Gradmesser für das jeweilige Bildverständnis und die hermeneutischen Trends einer Epoche. Das Seminar wendet sich nach zwei einführenden Lektüresitzungen einer repräsentativen Auswahl von Deutungen der „Tempesta“ zu, die in Gestalt von Einzelreferaten vorgestellt werden. Da der Großteil der behandelten Deutungen nicht in deutscher Sprache publiziert ist, werden für die Teilnahme am Seminar gute Fremdsprachenkenntnisse vorausgesetzt. Leistungsnachweis: Referat, Thesenpapier und schriftliche Hausarbeit.
