Lehrende: PD Dr. Claudia Lang
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Ethnologie
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Wie wirkt sich der Klimawandel auf menschliche Gesundheit aus? Wie werden die Effekte zunehmender Zerstörung von Ökosystemen und Artensterben auf unser Wohlergeben in unterschiedlichen sozialen Kontexten wahrgenommen, verkörpert und politisch mobilisiert? Wie sind umweltbezogene Gesundheitsprobleme zwischen und innerhalb von Gesellschaften verteilt, und warum? Das Seminar thematisiert die Herausforderungen von anthropogenen Umwelttransformationen und -krisen für die menschliche Gesundheit. Das Feld der Environmental Health weitet den Begriff der Gesundheit auf größere Felder jenseits von individuellen Körpern und Medizin aus. Dieses relationale Verständnis von Gesundheit und Krankheit betont die Verflechtung mit anderen Spezien in und außerhalb des menschlichen Körpers und mit anthropogenen Umweltveränderungen wie globaler Erwärmung, Toxinen oder Zerstörung von Ökosystemen. Eine kritisch-medizinanthropologische Perspektive ist besonders geeignet, um strukturelle, ethische, ontologische und wissenspolitische Fragen von Environmental Health zu stellen. Ziel des Seminars ist es, auf der Basis von medizinanthropologischen Ethnophien und anderen Texten aus dem New Materialism und den Environmental Humanities vielschichtige Einblicke in Verflechtungen menschlichen Krankseins mit politischer Ökologie und struktureller Gewalt zu erlangen. Dazu erarbeiten wir uns auch konzeptuelle Zugänge, indem wir Begriffe wie ‚local biologies‘, ‚strukturelle Gewalt‘, ecosyndemics‘ ‚toxic bodies‘, ‚ecological distress‘, ‚one health‘ oder ‚planetary health‘ besprechen.
Organisatorisches: Das Seminar steht Teilnehmenden im Modul „Körper, Verwandtschaft und Geschlecht“ (KVG) und für „Aktuelle Themen“ offen. Pandemiebedingt wird das Seminar bis auf weiteres online durchgeführt. Prüfungsvorleistungen: Das Modul „Körper, Verwandtschaft und Geschlecht“ erfordert eine Prüfungsvorleistung. In diesem Seminar ist das die Visualisierung eines als Pflichtlektüre gekennzeichneten Textes. Für jede Sitzung sollen die jeweiligen Texte diskutiert und Visualisierungsideen entwickelt und umgesetzt werden. In Zeiten der Corona-Pandemie muss die Visualisierung selbst digitalisiert werden. Sie kann die Form einer per Video aufgezeichneten Performance oder einer Installation annehmen, oder auch Collagen, Comics oder andere multimediale Formate. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Prüfungsvorleistung wird nicht benotet, jedoch zwingende Voraussetzung dafür, eine Prüfungsleistung einreichen zu dürfen. Für „aktuelle Themen“ benötigen Sie keine Prüfungsvorleistung. https://moodle2.uni-leipzig.de/course/view.php?id=30866