Lehrende: N.N.
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Untrennbar mit dem Erstarken des Nationalismus im Europa des 19. Jahrhunderts verbunden, war die Entwicklung der kulturellen Institutionen der Zeit. Neben den Theatern, Sänger-, Schützen-, Turnervereinen avancierte insbesondere die Oper zu einem multimedialen und massenwirksamen Ort der Unterhaltung und Bildung, mit dem sich ein Anspruch verschiedener Nationen auf eine Hochkultur verband. Das Seminar fragt nach den Entwicklungsbedingungen, die dafür sorgten, dass Musik und Oper, als einstige transnationale Kulturbereiche, zunehmend national bzw. politisch vereinnahmt werden konnten und wie die nationalen Ideen von Akteuren umgesetzt respektive kommuniziert und schließlich von einem breiten Publikum rezipiert wurden. Dabei gilt es, europäische Perspektiven zu erfassen und Kontinuitäten sowie Divergenzen auf unterschiedlichen Ebenen herauszustellen. Dafür werden im Seminar unterschiedliche Fallbeispiele besprochen. Aufgrund der interdisziplinären Konzeption fließen historische sowie musikwissenschaftliche Literatur, Quellen und Forschungsansätze in die Analyse ein.
Literatur: Carl Dahlhaus: Die Musik des 19. Jahrhunderts, 2. Aufl., Laaber 1989; Miroslav Hroch: Das Erwachen kleiner Nationen als Problem der komparativen sozialgeschichtlichen Forschung, in: Heinrich August Winkler (Hg.): Nationalismus. 2. erw. Aufl., Königstein/ Ts. 1985, S. 155-172; Wulf Konold: Nationale Bewegungen und Nationalopern im 19. Jahrhundert, in: Udo Bermbach/Wulf Konold (Hg.): Der schöne Abglanz. Stationen der Operngeschichte, hrsg. von, Berlin 1991, S. 111-129; Holm Sundhaussen: Der Einfluss der Herderschen Ideen auf die Nationsbildung bei den Völkern der Habsburger Monarchie, München 1973; Philipp Ther: In der Mitte der Gesellschaft. Operntheater in Zentraleuropa 1815-1914, Wien 2006.
