Lehrende: Dr. Michael Galbas
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Wie schon der Untergang des Osmanischen Reiches, des Zarenreiches sowie der Habsburgermonarchie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, erfolgte auch das Ende der UdSSR im Nachgang eines militärischen Konflikts. Als sowjetische Einheiten im Dezember 1979 in Afghanistan einmarschierten, knüpfte die Moskauer Führung an Bestrebungen des Zarenreiches aus der Mitte des 19. Jahrhunderts nach Einflusszonen in Zentralasien an. Anstatt eines erweiterten Machtbereiches an den Südgrenzen des eigenen Imperiums entstand für die Sowjetunion während der neunjährigen Intervention allerdings eine außen- und innenpolitische Instabilität. Im Jahr des Abzugs aus Afghanistan 1989 fiel die Berliner Mauer und knapp drei Jahre später erfolgte schließlich der Zusammenbruch der UdSSR. Ausgehend von der Intervention am Hindukusch wird im Seminar auf verschiedene Bereiche des sowjetischen Systems im Spätsozialismus geblickt und diese auf ihre Wechselwirkungen hin analysiert. Auf diese Weise sollen Entwicklungen nachgezeichnet werden, die durch und mit Afghanistan entstanden sind bzw. verstärkt wurden und zur Auflösung der Sowjetunion beigetragen haben.
Literatur: Altrichter, Helmut: Russland 1989. Der Untergang des sowjetischen Imperiums, München 2009; Braithwaite, Rodric: Afgantsy. The Russians In Afghanistan 1979-89, Oxford 2011; Belge, Boris; Deuerlein, Martin (Hg.): Goldenes Zeitalter der Stagnation? Perspektiven auf die sowjetische Ordnung der Breznev-Ära, Tübingen 2014; Ewans, Martin (Hg.): The Great Game: Britain and Russia in Central Asia, London 2004; Malek, Martin; Schor-Tschudnowskaja, Anna (Hg.): Der Zerfall der Sowjetunion, Baden-Baden 2013.