Lehrende: Dr. Johannes Gebhardt
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die symbolhafte Bedeutung der Körperflüssigkeit Blut zieht sich wie ein ‚roter’ Faden durch die Geschichte verschiedener kultureller Gesellschaftsstrukturen. Vor allem im religiösen Kontext spielt Blut zur Vermittlung bestimmter Welt- und Glaubensvorstellungen eine zentrale Rolle. Im Christentum ist es das Blut Christi, das als Zeichen des Opfertodes des Gottessohnes und der mit der Leidensgeschichte Christi verbundenen Heilserwartung zum zentralen Symbol der Glaubensgemeinschaft avanciert. Wichtiger Bestandteil katholischer Frömmigkeitspraxis sind zudem sogenannte Blutwunder: Madonnenstatuen sowie von Ungläubigen geschändete Hostien beginnen auf wundersame Art und Weise zu bluten, Blutpartikel christlicher Märtyrer werden aufgrund ihrer ‚heilenden’ Kräfte als Blutreliquien verehrt und in den Kirchenräumen mithilfe künstlerisch prachtvoll gestalteter Reliquiare inszeniert. Doch nicht nur in westlichen Religionen hat Blut symbolhaften Charakter. So zählte die Darbringung menschlicher Blutopfer zu den wichtigsten Ritualen mesoamerikanischer Religionen, die mithilfe der Blutgaben in Kontakt mit der Götterwelt zu treten vermochten. Ziel des Seminars ist es, den Studierenden einen Überblick zum Thema Blut aus transkultureller Perspektive zu verschaffen. Anhand ausgewählter Werke der bildenden Kunst soll der symbolische Facettenreichtum der Flüssigkeit in unterschiedlichen religiösen Kontexten aufgezeigt werden. Im geografischen Zentrum stehen dabei nicht nur christlich geprägte Länder wie Italien und Spanien, sondern auch Regionen Lateinamerikas mit den prähispanischen Kulturen der Maya und Azteken.
Literatur: Wird zu Semesterbeginn bekannt gegeben.