Lehrende: Dr. Arnold Bartetzky
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Freiheit der Kunst galt lange Zeit als etwas Selbstverständliches. Die Kunst darf alles zum Thema machen und sich aller gestalterischen Mittel bedienen – das war bis vor kurzem in der Fachwelt wie in der interessierten Öffentlichkeit weitgehend Konsens. Auch Provokationen, Grenzüberschreitungen und Tabubrüche wurden seit den Avantgardebewegungen der Moderne zunehmend als Begleiterscheinungen von Kunstproduktion und Kunstbetrieb akzeptiert. Mitunter wurde sogar genau dies vom Publikum erwartet. Zugleich etablierte sich ein Bild des Künstlers als eines Ausnahmemenschen, der gängigen Moralvorstellungen enthoben sei. Beides – die Freiheit der Kunst und die Freizügigkeit in der Lebensführung der Kunstschaffenden – wird heute mehr denn je in Frage gestellt. In jüngster Zeit werden Kunstwerke immer wieder als politisch inkorrekt oder moralisch anstößig angeprangert. Es häufen sich Shitstorms in den sozialen Medien, Abhängungen von Bildern in Museen, Absagen von Ausstellungen und Entfernungen von Kunstwerken aus dem öffentlichen Raum. Die Auseinandersetzungen betreffen die Gegenwartskunst ebenso wie zahlreiche Werke aus vergangenen Jahrhunderten. Auch die persönliche Moral der Künstler und Künstlerinnen wird zunehmend zum Gegenstand erhitzter Debatten, private Verfehlungen können sogar zum Ende der Karriere führen. Das Seminar verfolgt diese aktuellen Entwicklungen an Fallbeispielen, die zugleich Einblicke in die Geschichte der Bildkünste und ihrer Rezeption vermitteln.
Literatur: Rauterberg, Hanno: Wie frei ist die Kunst? Der neue Kulturkampf und die Krise des Liberalismus. Berlin 2018.
