Lehrende: Jun.-Prof. Dr. Ingo Rekatzky
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Ernennung von Gardi Hutter zur Bertolt Brecht Gastprofessorin der Stadt Leipzig führt wieder auf die Frage nach Theater- bzw. Maskenfiguren: Seit bald 40 Jahren tritt Gardi Hutter weltweit mit ihrer Kunstfigur, dem Clown Hanna, auf und vermag – über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg – über „Tabuzonen, Unheimliches, Verbotenes, Verdrängtes, Verkrampftes“ der menschli-chen Existenz zu kommunizieren. Trotzdem muss sie sich von begeisterten Zuschauer*innen oder Journalist*innen manchmal die Frage anhören, ob sie denn auch richtiges Theater mache. Feststehende, überindividuelle Masken- bzw. Theaterfiguren erscheinen uns in unserer gegen-wärtigen (europäischen) Kultur fremd – obwohl es sich hierbei um eine jahrhundertealte Verfahrens-weise der souveränen Schauspielerkunst handelt. Ausgehend von Gardi Hutters Clown Hanna begibt sich die Lehrveranstaltung auf die Suche nach strukturellen Konstanten und historischen Varianten des schauspielerischen Erzählens mit Masken- bzw. Kunstfiguren als elementarer akteurgebundener Praktik. In der Lehrveranstaltung werden dazu vor allem Maskenfiguren und exemplarische theater¬historische Konstellationen aus Renaissance (bspw. Harlekin, Pulcinella), dem 18. und 19. Jahr¬hundert (bspw. Hanswurst, Bernardon, Kasperl) und der historischen Theateravantgarde gemeinsam untersucht. Als Exkurs soll aber ebenso der Blick auf das schauspielerische Erzählen mit Kunst¬figuren in Film (bspw. Charlie Chaplin) und Popularkultur gewagt werden.
Organisatorisches: Studierenden, die das Szenische Projekt mit Gardi Hutter belegen, wird die Teilnahme an der Lehrveranstaltung empfohlen.