Lehrende: N.N.
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Altorientalistik
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Ausgehend von ihren ersten Belegen ab der altbabylonischen Zeit sind die prognostisch-diagnostischen als auch die physiognomisch-verhaltensdivinatorischen Omentexte stets interessante Forschungsobjekte gewesen, da diese Omina-Gruppen sich in einem stetigen Spannungsfeld thematischer, struktureller sowie intensionaler Verknüpfungen befinden – seien dies einerseits thematisch bedingte Verknüpfungen mit anderen Textgruppen (wie z. B. den Weisheitstexten, der Beschwörungsliteratur oder auch dem medizinisch-therapeutischen Korpus) als auch andererseits strukturelle Verknüpfungen von durch die sogenannten „divinatorischen Texte“ geteilten Anordnungs- und Interpretatinsregularien. 5 Ihre klare Ausrichtung auf die Untersuchung und Interpretation von als zeichenhaft verstandenen Phänomenen am gesunden als auch am kranken menschlichen Körper, menschlicher Interaktion untereinander sowie der Interaktion mit seiner Umwelt sind nicht nur auf ethischer Ebene sinnvoll miteinander zu untersuchende Schwerpunkte. Auch aus emischer Sicht wurden diese als zusammenhängende Topoi verstanden, wie die Serialisierung des prognostisch-diagnostischen als auch physiognomisch-verhaltensdivinatorischen Materials unter dem Gelehrten Esagil-kin-apli im ausgehenden 2. Jahrtausend v. Chr. eindrucksvoll zeigt. Die daraus hervorgegangenen Standardserien zur Diagnostik (Sakikkû) und Physiognomie (Alamdimmû), welche in modernen Bearbeitungen oft auch als „Handbücher“ bezeichnet werden, und die vor allem im 1. Jahrtausend v. Chr. in den meisten städtischen Zentren Assyriens sowie Babyloniens gut belegt sind, werden, nach eingehender Behandlung des Esagil-kinapli Kataloges, die Hauptquellen für dieses Lektüreseminar darstellen. Anhand ausgewählter Abschnitte beider Handbücher sollen grundlegende thematische, terminologische als strukturelle Besonderheiten betrachtet werden, um sie anschließend, auch mit Hilfe von inhaltlich nahestehenden Texten aus anderen Genres, in einen sinnvollen Kontext bezüglich ihrer praktischen Relevanz als auch ihrer Stellung innerhalb der mesopotamisch-wissenschaftlichen Literatur zu stellen.
Organisatorisches: Zeit: Zweistündig, nach Vereinbarung (wird zur Vorbesprechung festgelegt) Ort: KHH, 6. Etage, Raum 601