Lehrende: Dr. Melanie Gruß
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Anhand der Lektüre ausgewählter Texte der Tanzgeschichte sollen grundlegende Fragen zur Media-lität und Historizität von Bewegung gestellt werden. Seit etwa dem 15. Jahrhundert entstehen im europäischen Kulturraum Tanzbücher und Tanztraktate, wie z.B. Johann Gottfried Tauberts „Recht-schaffener Tantzmeister“ (1717) oder Jean Georges Noverres „Briefe über die Tanzkunst und die Ballette“ (1760), die in der Analyse ein je spezifisches Verständnis von Bewegung und ihrem Verhält¬nis zu dominanten Wissensdiskursen offenbaren. Mit welchem Interesse und vor allem wie wird in der Neuzeit begonnen, Tänze und Bewegungen aufzuschreiben? Welche Bewertungen und Zuschreibungen verbergen sich hinter diesen Aufzeich¬nungen? Tanzbücher und Tanztraktate geben als Regelwerke nicht nur Auskunft über religiös, moralisch oder sittlich motivierte Ausschlussprozesse, sondern auch über die Gewichtung und Be¬tonung einzelner Elemente im Tanz wie die Rolle des Raumes, die Art und Auswahl des Schritt¬materials oder die Stellung der Aufführung. Die Kontextualisierung und der Vergleich dieser Schrif¬ten ermöglichen so einen Blick auf die Geschichte europäischer Bewegungs- und Wissenskulturen.
Organisatorisches: zusätzlich zwei Blocktermine: Samstag, 7.12.2019 und Samstag, 25.1.2020, 10-15 Uhr