Lehrende: Dr. Janine Schulze-Fellmann
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
Anzeige im Stundenplan: 03-TWL-0102.SE01
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Sich mit einem Körper auf der Bühne auf wissenschaftlich-theoretischer Ebene auseinanderzusetzen, bedeutet ihn in Sprache/ Text zu „übersetzen“. Egal in welchem Kontext oder unter welcher Frage¬stellung wir eine Aufführung zu beschreiben und schließlich zu analysieren versuchen, immer stoßen wir bei der Bewegungsbeschreibung an die Grenzen der sprachlichen Vermittelbarkeit. Die Studierenden setzten sich in dieser Einführung mit verschiedenen Methoden/Philosophien der Tanzwissenschaft auseinander. Sie üben sich aktiv im Beschreiben und Analysieren von Tanz, anhand ausgewählter Praxisbeispiele. Darüber hinterfragen sie den Prozess der Tanzwahrnehmung. Denn bevor Tanz beschrieben oder analysiert wird, wird er wahrgenommen. Wie Wahrnehmung im Tanzkontext zu verstehen ist, wie das Gehirn Bewegung erinnert und wie der Tanz überhaupt erst im Kopf der einzelnen Betrachtenden entsteht, soll mit Hilfe ausgesuchter Lektürebeispiele diskutiert werden. Was wir sehen und wie wir es sehen wird beeinflusst durch unser Wissen um die Tanz¬geschichte sowie durch unser Körperwissen oder „Körpergedächtnis“. Ziel ist es, den Blick für Bewegungsspezifika zu schulen, eine größere Souveränität im sprach-lichen Umgang mit Bewegung und Tanz zu gewinnen und ein kritisches Bewusstsein für die Mechanismen von Körperinszenierung und eigener Körperwahrnehmung.
Literatur: Brandstetter, Gabriele/Klein, Gabriele (Hg.): Methoden der Tanzwissenschaft. Modellanalysen zu Pina Bauschs „Le Sacre du Printemps“. Bielefeld: tanscript 2007