Lehrende: Michael Wehren
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
Anzeige im Stundenplan: 03-TWL-0102.SE01
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Was ist eigentlich eine Aufführung? Was zeichnet sie aus? Wann und wie sprechen wir von ihr? Welche Relevanz haben Aufführungen für unsere Erfahrung und unser Verständnis von Theater? Seit ihrer Entstehung zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich die Theaterwissenschaft mit dem Begriff der Aufführung auseinandergesetzt und teilweise auch das Spezifische der eigenen Disziplin von ihm abgeleitet. Ob es um die Bestimmung der Medialität von Theater, seinen Unterschied zum Drama, Fragen der Aufführungsanalyse oder Fragen einer Ästhetik des Performativen (Erika Fischer-Lichte) ging – der Begriff der Aufführung und der Versuch seiner Klärung auch im Verhältnis zum Begriff der Inszenierung begleitet die Geschichte der Theaterwissenschaft. Im doppelten Sinne erweist sich der Begriff der Aufführung hierbei als disziplinärer Begriff. Er ist einerseits als konstitutiv für die Disziplin Theaterwissenschaft zu betrachten, andererseits mit Rücksicht auf seine ebenso normativen wie disziplinierenden Aspekte kritisch zu analysieren. Das Seminar setzt sich in dieser Perspektive mit der ebenso historischen wie systematischen Dimension theaterwissenschaftlicher Aufführungskonzepte auseinander und lädt dazu ein, einen Grundbegriff zu entdecken und auch sein transdisziplinäres Potential auszuloten.
Literatur: Erika Fischer-Lichte: Aufführung. In: dies., Doris Kolesch, Matthias Warstat (Hg.): Metzler Lexikon Theatertheorie, Stuttgart 2014, S. 15-26. Max Hermann: Forschungen zur deutschen Theatergeschichte des Mittelalters und der Renaissance. Einleitung. In: Klaus Lazarowicz (Hg.): Texte zur Theorie des Theaters, Stuttgart 2012, S. 61-65. Jacques Rancière: Der emanzipierte Zuschauer. In: ders.: Der emanzipierte Zuschauer, Wien 2009, S. 11-34.