Lehrende: Dr. Michael Scholz-Hänsel
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Mauren haben in Spanien und Portugal tiefe Spuren hinterlassen: von der Sprache bis zur Kunstgeschichte. Die Alhambra, die „Rote Burg“ in Granada, bildet hierbei nur die Spitze eines Eisberges und wird zu oft isoliert betrachtet. Die entsprechenden Monumente in Córdoba und Sevilla (inklusive der Gartenanlagen) verdienen dieselbe Beachtung. Hinzu kommt eine breite Rezeptionsgeschichte seit dem 19. Jahrhundert, die neben den Bauten von Gaudì in Barcelona auch zahlreiche spektakuläre Architekturen in ganz Europa und den USA einschließt. – Auf der Grundlage neuster Forschungen – vor allem an der Universität Zürich – sollen im Seminar möglichst viele Facetten des Themas zur Sprache kommen. Fast alle Gattungen der Kunstgeschichte: von den Fliesen (azulejos) bis zu Fotografie, Film und Comics sind eingeschlossen. – Aber auch die politisch brisanten Versuche von Inklusion und Exklusion des maurischen Erbes werden uns beschäftigen, wobei der vieldiskutierte „Orientalismus“ in Spanien und Portugal durch die jahrhundertelange physische Präsenz der Mauren (und zwar über 1492 hinaus) eine ganz eigene Geschichte hat, die es noch zu bestimmen gilt.
Literatur: Einführende Literatur: Oleg Grabar: Die Alhambra, Köln 1981; Michael Scholz-Hänsel: „Antiguedades Árabes de España“. Wie die einst vertriebenen Mauren Spanien zu einer Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert verhalfen, in: Gereon Sievernich und Hendrik Budde (Hrsg.): Europa und der Orient 800-1900, Kat. der Ausst. Martin-Gropius-Bau Berlin, Gütersloh 1989, S. 368-382; Marianne Barrucand und Achim Bednorz: Maurische Architektur in Andalusien, Köln: Taschen, 1992; Alfons Hug (Hrsg.): Die Rote Burg, Mailand 1995; Henrik Karge und Wolfgang Fritz: Andalusien, München 2007; Francine Giese und Ariane Varela Braga (Hrsg.): A Fashionable Style. Carl von Diebitsch und das maurische Revival, Bern 2017