Lehrende: Dr. Nadja Horsch
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Das Kloster ist die erste komplexe Bauaufgabe der christlichen Spätantike, architektonischer Ausdruck eines besonderen Lebensentwurfs. Für das Leben in Arbeit und Gebet wurden funktionale Raum- und Bautenkomplexe geschaffen; die religiöse Sinngebung, aber auch die zunehmend bedeutende gesellschaftliche Rolle der Klöster finden Ausdruck in ihrer Situierung an landschaftlich herausragenden Orten sowie in der Sorgfalt, mit der Räume und architektonische Details gestaltet sind. Wie die Geschichte des Mönchtums ist die Klosterarchitektur geprägt von der stetigen Austarierung des prekären Gleichgewichts von Tradition und Erneuerung, sind doch die klösterlichen Gemeinschaften einerseits dem jeweiligen Orden und seiner Regel als übergeordneter Instanz verpflichtet, während sie andererseits trotz aller Weltabgeschiedenheit doch im Austausch mit der zeitgenössischen Kultur stehen und regionale Eigenheiten ihres Standortes aufnehmen. In der Vorlesung soll die Architekturgeschichte des christlichen, schwerpunktmäßig des westeuropäischen, Mönchtums an ausgewählten Bauwerken verschiedener Ordensgemeinschaften nachgezeichnet werden. Neben den bekannteren Klöstern der Benediktiner, Cluniazenser, Zisterzienser und Bettelorden sollen auch ostkirchliche Klöster und Einsiedeleien sowie entlegenere Beispiele westeuropäischer Orden zur Sprache kommen, die innovative architektonische Lösungen hervorgebracht haben.
Literatur: Germain Bazin: Paläste des Glaubens, Die Geschichte der Klöster vom 15. bis Ende des 18. Jahrhunderts, 2 Bde, München 1980.Wolfgang Braunfels: Abendländische Klosterbaukunst, Köln 1980. Bernhard Schütz: Klöster: Kulturerbe Europas, München 2004. Matthias Untermann: Kleine Kunstgeschichte der mittelalterlichen Ordensbaukunst in Deutschland, Stuttgart 2001.