03-KUG-1202.SE01a Vom Unort zum Kultort? Qualitative Bewertungskriterien und Aneignungsperspektiven für Stadträume der Nachkriegsmoderne

Veranstaltungsdetails

Lehrende: Dr. Arnold Bartetzky

Veranstaltungsart: Blockseminar

Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte

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Fach:

Anrechenbar für:

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Offizielle Kursbeschreibung:
In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in vielen Städten neue, großräumige Baustrukturen geschaffen, die den planerischen Idealen der Moderne folgen. Anfangs als Aufbruch in die Zukunft gefeiert, galten sie bald vielfach als Inbegriff der „Unwirtlichkeit unserer Städte“. Mittlerweile sind die Urteile über die damaligen städtebaulichen Leistungen in Ost und West differenzierter. Nicht nur Einzelbauten, sondern auch Stadträume der Nachkriegsmoderne sind inzwischen (zumindest potentiell) ein Gegenstand der Denkmalpflege, und sie finden vor allem unter kreativen urbanen Milieus immer mehr Enthusiasten. Allerdings werden auch weiterhin ihre ästhetischen und funktionalen Defizite beklagt. Das Projektseminar verfolgt das Ziel, Bewertungskriterien für die Stadträume der Nachkriegsmoderne zu entwickeln und Aneignungsperspektiven aufzuzeigen. Dabei geht es um architektonisch-urbanistische Qualitäten ebenso wie um Denkmalwerte als Zeitzeugnis, aber auch um soziale und ökonomische Perspektiven sowie Fragen der Alltagstauglichkeit. Als Fallbeispiele werden das Wohngebiet entlang der Straße des 18. Oktober in Leipzig, der zweite Bauabschnitt der Karl-Marx-Allee in Berlin (zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz) und das Stadtzentrum von Chemnitz (rund um Brückenstraße und Straße der Nationen) untersucht. Das Seminar findet in Kooperation und mit Unterstützung durch die Bundesstiftung Baukultur statt. Die Ergebnisse werden in einem zusammen mit der Bundesstiftung organisierten Expertenworkshop vertieft und von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Seminars einer großen Fachöffentlichkeit beim Konvent der Baukultur in Potsdam am 6. und 7. November 2018 vorgestellt. Die Präsentation wird Teil eines experimentellen Planspiels unter dem Titel ,,Prinzip vs. Kompromiss – Wie weiter mit den Freiräumen der Nachkriegsmoderne?" sein, an dem sich auch Studierende anderer Hochschulen beteiligen. Das Seminar leistet damit einen Beitrag zur Zielsetzung des Konvents, ein aktuelles Stimmungsbild zur Lage der gebauten Umwelt in Deutschland zu ermitteln und damit die Politik zu beraten (siehe: https://www.bundesstiftung-baukultur.de/veranstaltungen/6-7-november-potsdam). Wegen des Termins des Konvents müssen die Ergebnisse des Seminars innerhalb von wenigen Wochen in sehr konzentrierter Form erarbeitet werden (siehe Terminplan oben). Dies erfordert ein besonderes Engagement aller Mitwirkenden. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist verbindlich. Die Teilnehmerzahl ist auf zehn Personen begrenzt. Eine Voranmeldung ist erforderlich (bis zum 10. Oktober 2018 an arnold.bartetzky@leibniz-gwzo.de).

Organisatorisches:
Montag, 15.10.2018, 13-17 Uhr (Einführung in WMH, Raum 5/14, anschließend Rundgang Wohngebiet Straße des 18. Oktober). Montag, 22.10.2018, 13-17 Uhr (Rundgang Berlin, Karl-Marx-Allee). Donnerstag, 25.10.2018, 11-16 Uhr (Expertenworkshop im GWZO, Konferenzraum. Montag, 29.10. 2018, 13-17 Uhr (Rundgang Chemnitz Stadtzentrum). Montag, 05.11.2018, 13-17 Uhr (WMH, Raum 5/14). Dienstag, 06.11.2018, 10-20:30 Uhr (Konvent der Baukultur Potsdam). Mittwoch, 07.11.2018, 9-17 Uhr (Konvent der Baukultur Potsdam)

Literatur:
Freiraum unterm Fernsehturm. Historische Dimensionen eines Stadtraums der Moderne. Hg. von Paul Sigel und Kerstin Wittmann-Englert. Berlin 2015. Denkmal Ost-Moderne. Aneignung und Erhaltung des baulichen Erbes der Nachkriegsmoderne. Hg. von Mark Escherich. Berlin 2012. Denkmal Ost-Moderne II. Denkmalpflegerische Praxis der Nachkriegsmoderne. Hg. von Mark Escherich. Berlin 2016. Klötze und Plätze. Wege zu einem neuen Bewusstsein für Großbauten der 1960er und 1970er Jahre. Hg. vom Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU). Red. Martin Bredenbeck. Bonn 2012. Von der Ablehnung zur Aneignung? Das architektonische Erbe des Sozialismus in Mittel- und Osteuropa / From Rejection to Appropriation? The Architectural Heritage of Socialism in Central and Eastern Europe. Hg. von Arnold Bartetzky, Christian Dietz und Jörg Haspel. Köln – Weimar – Wien 2014. Welche Denkmale welcher Moderne? Zum Umgang mit Bauten der 1960er und 70er Jahre. Hg. von Frank Eckhardt, Hans-Rudolf Meier, Ingrid Scheurmann und Wolfgang Sonne. Berlin 2017

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
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Enthalten in Modulen
Modul
03-KUG-1202 Epochen und Regionen (WiSe 2018/19)
Übersicht der Kurstermine
Lehrende
Dr. Arnold Bartetzky