Lehrende: Dr. Janine Schulze-Fellmann
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Teilnehmer*innen diskutieren in diesem Vertiefungsmodul historische bis zeitgenössische Formen des Geschlechtertauschs in unterschiedlichsten Genres und Inszenierungsformaten. Der in Szene gesetzte Körper – in Tanz, Theater, Mode, Musikvideo oder Werbung – besticht zunehmend durch Irritation; vor allem im Hinblick auf seine geschlechtliche Zuordnung. Der Fokus dieses Seminars liegt speziell auf Inszenierungen, die die Wahrnehmung der Betrachtenden durch ein Changieren zwischen den Geschlechtern in den Bereichen Körper, Körperwahrnehmung und Performance faszinieren. Die Studierenden lesen und diskutieren Texte, die sich im weitesten Sinne mit dem Phänomen des Crosscastings auf der Bühne, im Film, in der Werbung oder Mode ausein-andersetzen (sowohl historisch als auch zeitgenössisch). In gemeinsamen Video- und Körper-analysen schulen die Studierenden sich in Bewegungsbeschreibungen. Folgende Fragen sollen im Laufe der Veranstaltung diskutiert werden: Welche inszenatorischen Interessen stehen hinter der Wahl eines Crosscastings? Welche Zwänge (z.B. der weitestgehend bis ins 17. Jh. praktizierte Ausschluss von Frauen auf den Ballettbühnen), welche politischen Absichten motivieren/verhindern ein Crosscasting? Wie nehmen wir Körper und Geschlecht im Crosscasting wahr? Führt eine ‚Verunklarung‘ geschlechtlicher Kategorien zu einer ‚Aufweichung‘ stereotyper Geschlechterbilder und/oder gesellschaftlicher Normierungen, zugunsten einer Diversität? Oder wird am Ende durch den Kunstgriff des Crosscasting nicht vielmehr die Binarität der Geschlechter besonders betont und Differenz bestätigt?
Literatur: Butler, Judith. Das Unbehagen der Geschlechter. Frankfurt/M.: edition Suhrkamp 1991. Prest, Julia: Theatre under Louis XIV. Cross-Casting and the Performance of Gender in Drama, Ballet, and Opera. New York 2006.