03-KUG-1101.ÜB01b Wiedergewinnung eines verlorenen Schatzes - Die Epitaphien der Universitätskirche Leipzig

Veranstaltungsdetails

Lehrende: Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen

Veranstaltungsart: Übung

Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte

Anzeige im Stundenplan:

Fach:

Anrechenbar für:

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Offizielle Kursbeschreibung:
Der Kurs sucht eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten mit Einblicken in die Arbeitswelt des Kunstmuseums zu verknüpfen. Eingangs werden die Arbeitsschritte wissenschaftlichen Arbeitens, u. a. das Erarbeiten einer wissenschaftlichen Fragestellung und das Erstellen einer Bibliographie erörtert. In der Folge werden die klassischen Museumsaufgaben Sammeln, Bewahren, Erforschen und Vermitteln reflektiert, unter besonderer Berücksichtigung der Spezifika künstlerischer Originale. Der praktische Teil des Kurses widmet sich den Epitaphien aus der mittelalterlichen Universitätskirche St. Pauli, ein kunsthistorisch bedeutender Kernkomplex der Kunstsammlung der Universität Leipzig. Im Vorfeld der Kirchensprengung am 30. Mai 1968 standen wenige Tage für eine Notbergung zur Verfügung, danach verschwanden die Werke in Depots und wurden als Geheimsache behandelt. Zerlegt in die ursprünglichen Baugruppen lagerten sie auf dem Boden, die Oberflächen waren verschmutzt, die Farbfassungen der Holzobjekte vom Träger abgelöst. Nachdem die Objekte über Jahrzehnte aus der Forschung weitgehend ausgeschieden waren, wurde von der Kustodie in der Nachwendezeit und insbesondere ab 2002 ihre Restaurierung und Wiederanbringung betrieben. Die erhaltenen Denkmäler bestehen aus Stein, Holz mit Polychromie und aus Metall. Ihre Entstehungszeit reicht von 1550 bis 1770, d. h. vom Spätmanierismus bis in den Rokoko. Das Seminar widmet sich der Gattung Epitaph in Abgrenzung von anderen Funerarmonumenten und wirft Fragen zur Sozialgeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Universitätsgeschichte und Theologie auf. Der Bestand zeigt interessante Entwicklungslinien der Gattung auf. Der derzeit öffentlich noch nicht zugängliche Standort im zu eröffnenden Paulinum wird im Rahmen des Seminars ebenso besucht wie die Mitte November eröffnende themenbezogene Ausstellung der Kustodie in der Galerie im Neuen Augusteum. Teilnahmevoraussetzung ist die Übernahme eines Referats zu einem der Epitaphien.

Organisatorisches:
teilweise auch in der Kunst- und Studiensammlung der Kustodie, Ritterstr. 26, sowie im Paulinum, Augustusplatz 10

Literatur:
Kunstgeschichte. Eine Einführung, hrsg. von Hans Belting u. a., 7. überarb. u. erw. Auflage, Berlin: Reimer 2008, hier bes. Willibald Sauerländer, „Gegenstandssicherung allgemein“, S. 51-62; Gurlitt, Cornelius: Beschreibende Darstellung der Bau- und Kunstdenkmäler des Königreiches Sachsen, Heft XVII, 1.Theil, hrsg. auf Kosten der K. Staatsregierung vom K. Sächsischen Altertumsverein, Bd. XVII, Dresden 1895, S. 3-256 – Hütter, Elisabeth: Die Pauliner-Universitätskirche zu Leipzig. Geschichte und Bedeutung, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, (Forschungen und Schriften zur Denkmalpflege, Bd. 1), Weimar 1993 – Bau- und Kunstdenkmäler von Sachsen: Stadt Leipzig. Die Sakralbauten. Mit einem Überblick über die städtebauliche Entwicklung bis 1989, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, bearb. von Heinrich Magirius, Hartmut Mai, Thomas Trajkovits und Winfried Werner, 2 Bde, München/Berlin 1995, Bd. 1, S. 483-678 – Zerbe, Doreen: 'Frühneuzeitliche Grab- und Gedächtnismale von Theologieprofessoren in Leipziger Kirchen', in: Die Theologische Fakulta¨t der Universita¨t Leipzig. Personen, Profile und Perspektiven aus sechs Jahrhunderten Fakulta¨tsgeschichte, 2, 2005, S. 220-233 – Ausst. Kat. Erleuchtung der Welt. Sachsen und der Beginn der modernen Wissenschaften. 600 Jahre Universität Leipzig, im Auftrag des Rektors der Universität Leipzig Franz Häuser hrsg. v. Detlef Döring et al., 2 Bde., Dresden 2009. – Lampe, Moritz: Zwischen Endzeiterwartung und Repräsentation. Das Epitaph des Heinrich Heideck (1570-1603) aus der Leipziger Universitätskirche St. Pauli, Leipzig 2009 – »Ade Welt, ich bin nun daraus«. Memoriale Inschriften an Grabsteinen und Epitaphien der Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig, bearb. von Rainer Kößling u. Doreen Zerbe, hrsg. v. Rudolf Hiller von Gaertringen, Leipzig 2011 (= Beiträge zur Leipziger Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte, Reihe A, Bd. 7) – Hiller von Gaertringen, Rudolf (Hg.): Restauro. Epitaphien der Universitätskirche St. Pauli. Arbeitsstand und Perspektiven, Leipzig, 2. Aufl. 2013.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
1 Di, 17. Okt. 2017 17:15 18:45 Seminarraum 14 Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen
2 Di, 24. Okt. 2017 17:15 18:45 Seminarraum 14 Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen
3 Di, 7. Nov. 2017 17:15 18:45 Seminarraum 14 Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen
4 Di, 14. Nov. 2017 17:15 18:45 Seminarraum 14 Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen
5 Di, 21. Nov. 2017 17:15 18:45 Seminarraum 14 Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen
6 Di, 28. Nov. 2017 17:15 18:45 Seminarraum 14 Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen
7 Di, 5. Dez. 2017 17:15 18:45 Seminarraum 14 Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen
8 Di, 12. Dez. 2017 17:15 18:45 Seminarraum 14 Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen
9 Di, 19. Dez. 2017 17:15 18:45 Seminarraum 14 Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen
10 Di, 9. Jan. 2018 17:15 18:45 Seminarraum 14 Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen
11 Di, 16. Jan. 2018 17:15 18:45 Seminarraum 14 Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen
12 Di, 23. Jan. 2018 17:15 18:45 Seminarraum 14 Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen
13 Di, 30. Jan. 2018 17:15 18:45 Seminarraum 14 Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen
Enthalten in Modulen
Modul
03-KUG-1101 Kunstgeschichte von der Spätantike bis zur Frühen Neuzeit (WiSe 2017/18)
Übersicht der Kurstermine
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  • 5
  • 6
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  • 8
  • 9
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Lehrende
Prof. Dr. Rudolf Hiller von Gaertringen