Lehrende: Dr. Nenad Stefanov
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: 03-Geschichte
Anzeige im Stundenplan:
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Seit einiger Zeit hat sich eine neue Auseinandersetzung mit räumlichen Dimensionen von Geschichte etabliert. Die Vorlesung geht der Frage von Chancen und Problemen nach, die mit einem solchen „spatial turn“ verbunden sind. Gerade Südosteuropa bietet dafür eine gute Möglichkeit. Denn „Balkan“ stand als Stichwort seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts für territoriale Zersplitterung und damit Instabilität. Dies blieb bis heute gleichsam als Makel an der Region haften. Vermittels des Fokus auf die räumliche Dimension von Herrschaft sollen die unterschiedlichen Formierungsbedingungen von Territorialität – von Imperien, über Nationalstaaten bis hin zur Gegenwart vergegenwärtigt werden und auf gesamteuropäische Prozesse bezogen werden, und damit die Stichworte Instabilität und Zersplitterung auf den Prüfstand gestellt werden. Territorialisierung als praktischer Prozess aber auch Imaginationen von Raum, Mental Maps vom Balkan als Selbst- und Fremdzuschreibungen stehen im Mittelpunkt der Vorlesung.
Organisatorisches: PD Dr. Nenad Stefanov Für Seniorenstudium geöffnet.
Literatur: Maier, Charles S.: Transformations of Territoriality. 1600–2000, in: Transnationale Geschichte. Themen, Tendenzen und Theorien, hrsg. von Gunilla Budde, Sebastian Conrad und Oliver Janz, Göttingen, 2006, S. 32–55. Middell, Matthias: Der spatial turn und das Interesse an der Globalisierung in der Geschichtswissenschaft, in: Spatial Turn. Das Raumparadigma in den Kultur- und Sozialwissenschaften, hrsg. von Stefan Döring und Tristan Thielmann, Bielefeld, 2008, S. 103–24.