Lehrende: Dr. Isa Wortelkamp
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Fotografien sind Quellen unseres Wissens über Tanz – eines Wissens, das zunächst in der Stillstellung von Bewegung begründet ist. Mit der Fotografie des Tanzes vollzieht sich stets ein Umbruch, ein Sprung (in) der Bewegung: ein Sprung von dem transitorischen, unaufhaltsamen Prozess in den statischen Rahmen der fixierten Punkte, in die Materialität des fotografischen Bildes. Diese Spannung zwischen Bild und Bewegung wird besonders wirksam in der frühen Tanzfotografie. Mit dem einsetzenden 20. Jahrhundert ist die Tanzfotografie in einem kulturellen Kontext situiert, in der die Bewegung im Zuge des Aufschwungs des modernen Tanzes gegenüber dem Bild bevorzugt erscheint. Die ephemere und transitorische Kunst des Tanzes konfrontiert die Fotografie jedoch zugleich mit ihren fixierenden und reproduzierenden Eigenschaften. Dabei scheint gerade die Differenz beider Medien ein Verständnis von Fotografie als Bild zu begründen, in der die Bewegung zum gestaltenden Prinzip wird. Das Seminar untersucht ausgehend von ausführlichen Bild- und Bewegungsbetrachtungen der frühen Tanzfotografie aus dem Bestand des Tanzarchivs Leipzig das Verhältnis zwischen Bild und Bewegung hinsichtlich seiner medienspezifischen und methodologischen Implikationen. Grundlagen hierzu bildet die gemeinsame Lektüre bild- und fototheoretischer Texte (Boehm, Bredekamp, Geimer, Stiegler, Kemp) sowie bewegungsanalytischer Ansätze der Tanzwissenschaft (Adshead-Landsale, Brandstetter, Jeschke, June Layson). Ziel ist es, im Rekurs auf kunst- und tanzwissenschaftliche Ansätze, eine analytische Reflexion historischer Tanzfotografie zu erproben, die der medialen Interferenz von Bild und Bewegung Rechnung trägt.
Organisatorisches: 26.4. 14.30 – 17.00 Uhr 08.5. 15.00 – 18.00 Uhr 29.5. 15.00 – 20.00 Uhr 24.6. 13.00 – 17.30 Uhr (Dresden) 25.6. 9.30 – 16.30 Uhr (Dresden)