Lehrende: Isabelle Reimann
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Ethnologie
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: In diesem Seminar geht es um das sogenannte „Green Grabbing“, also der Land- und Ressourcenaneignung im Namen des Klima- und Umweltschutzes. Wir werden uns mit aktuellen Entwicklungen und Prozessen von Klimapolitik und Konflikten um Land und Landnahmen beschäftigen, hauptsächlich beschränkt auf Mittel- und Südamerika und Europa. Ziel ist dabei, im Laufe des Semesters die Verwobenheit von lokalen Entwicklungen mit historischen Phänomenen und Zusammenhängen aus theoretischer Perspektive zusammen zu denken. Stück für Stück nähern wir uns der Frage, inwieweit diese neuen Inwertsetzungen von Natur mit einer kapitalistischen Produktionsweise zusammenhängen (mit Fokus auf das Konzept der ursprünglichen Akkumulation). Mit dem Hintergrund des im lateinamerikanischen Kontext entwickelten Konzepts der Kolonialität der Macht, diskutieren wir wie sich (neo)koloniale Wissens- und Machtverhältnisse reproduzieren, weshalb Betroffene der Entwicklungen in Lateinamerika auch von „CO²lonialismus“ sprechen. In einem dritten Schritt werden wir unsere Perspektive auf das Thema noch einmal erweitern, indem wir uns mit widerständigen Praxen sowohl in Mittel- und Südamerika als auch in Europa beschäftigen. Welche Vorstellungen und Konzeptionen gibt es um Land, Territorium und Territorialität? Welche neuen Phänomene, Strukturen und Identitäten entstehen im Aushandlungsprozess verschiedener lokaler als auch transnationaler Akteure und Institutionen? Das Seminar erfordert kein Vorwissen.