Lehrende: N.N.
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 30-Zentrale Einrichtungen
Anzeige im Stundenplan:
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Nur wenige Jahre nach der Oktoberrevolution erklärte der Soziologe Werner Sombart, dass der Aufstieg des Marxismus nicht mit dessen eigenen Kategorien erklärt werden könne. Neuere Forschungen haben diese Aussage bestätigt: Insbesondere die kommunistischen Organisationen des östlichen Europa waren in der Zwischenkriegszeit weniger proletarische Organisationen als Minoritätenparteien. Sie übten eine besondere Anziehungskraft auf die Angehörigen nationaler Minderheiten aus. Ausgehend von diesem Befund soll der Frage nachgegangen werden, welchen Bedingungen diese Parteien ihren Aufstieg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verdankten. Worin bestand die Anziehungskraft, die sie auf junge Juden, aber auch auf die Angehörigen anderer Minoritäten ausübten? Um diese Fragen beantworten zu können, soll zunächst ins 19. Jahrhundert zurückgegangen werden, als die Kategorien der Arbeiterbewegung entstanden. Besonderes Augenmerk wird auf die soziale Semantik von Klasse und Revolution gelegt, die Herkunft durch Zukunft zu ersetzen versprach. Zugleich wird der Blick auf die sozialen und politischen Rahmenbedingungen gelegt, die ein solches Versprechen gerade für Angehörige nationaler Minderheiten attraktiv zu machen schienen. Da das Seminar als Lektürekurs konzipiert ist und somit Primärquellen die Grundlage für die Seminardiskussionen wie auch für den schriftlichen Leistungsnachweis sein werden, ist die vorbereitende Lektüre Voraussetzung für die Teilnahme.
Organisatorisches: Voraussetzung der Teilnahme ist die Bereitschaft zur Übernahme eines Referats.
Literatur: Grundlegende Texte zur Veranstaltung werden zu Beginn des Semesters in einem Semesterapparat in der Bibliothek des DI bereitgestellt.