Lehrende: Dr. Oliver Bräckel
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Mit der Umgestaltung des Römischen Reiches zum principat kam es zu erheblichen Veränderungen in der römischen Außenpolitik. Diese stand jetzt in alleiniger Verantwortung des Augustus, der seinen großen Rückhalt in seinen Legionen hatte. Neben der Sicherung der bestehenden Grenzen verstand es der princeps anscheinend auch als seine Aufgabe, die römische Herrschaft auszuweiten und dem Imperium neue Gebiete einzuverleiben, wie es schon zahlreiche römische Feldherren vor ihm taten. Ein großes Betätigungsfeld fand er dabei im Norden. Während sein Adoptivvater Gaius Iulius Caesar Gallien bis zum Rhein erobert hatte, erstreckte sich östlich davon das noch unbezwungene Germanien, von dem aus verschiedene Stämme immer wieder Überfälle auf römisches Gebiet unternahmen. Ab 12 v. Chr. unternahmen schließlich römische Legionen immer tiefere Vorstöße über den Rhein, die sie bis an die Elbe führen sollten. Eine dauerhafte Herrschaft Roms zwischen Rhein und Elbe schien möglich. Die Varusschlacht und die folgenden verlustreichen Kämpfe beendeten aber die römischen Ambitionen und die Nachfolger des Augustus nahmen von einer Eroberung der „Germania magna“ Abstand. Im Seminar soll diese Entwicklung nachgezeichnet und die einzelnen Ereignisse analysiert werden. Welche Gründe gibt es für die römischen Feldzüge östlich des Rheins? Sollte eine römische Provinz errichtet werden? Wie kam es zu den militärischen Rückschlägen mit der Varusschlacht als ihrem unrühmlichen Höhepunkt? Diese und andere Fragen werden im Seminar behandelt und diskutiert.
Literatur: Kienast, Dietmar: Augustus : Prinzeps und Monarch, 4., bibliogr. aktual. und um ein Vorw. erg. Aufl., Darmstadt 2009. Riemer, Ulrike: Die römische Germanienpolitik: von Caesar bis Commodus, Darmstadt 2006. Schneider, Helmuth (Hrsg.): Feindliche Nachbarn: Rom und die Germanen, Köln/Böhlau 2008.