Lehrende: PD Dr. Friedrich Meins
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Sophisten des 5. Jahrhunderts v. Chr. spielen in der antiken Literatur vor allem die Rolle der Widersacher der wirklichen antiken Philosophie. Die Etablierung grundsätzlicher philosophischer Begriffe und Disziplinen wird nicht zuletzt als ein Ergebnis der Auseinandersetzung mit den Sophisten dargestellt, diese werden zugleich zum Inbegriff einer auf die Überredung und den eigenen Vorteil ausgerichteten, relativistischen und grundlegend skeptischen Denk- und Redeweise stilisiert. In der modernen Forschung finden sich auch Einwände gegen diese Darstellung der Sophisten. Zum einen seien ihre Positionen keinesfalls eindeutig, ihre argumentative Strategie stehe oftmals im Dienste ganz praktischer Ziele. Zum anderen kann man die Auffassung anzweifeln, dass es mit der sokratisch-platonischen Philosophie zu einer Überwindung der grundlegenden Positionen der Sophisten, zu einem unumkehrbaren Fortschritt im Denken gekommen sei: Verschiedene Schulen eines dezidiert erkenntnistheoretischen Skeptizismus sind in der Antike ebenso verbreitet wie Bewegungen, die man explizit in der Nachfolge der Sophistik verortet hat. Das Seminar will sich den Sophisten der klassischen Zeit und ihren antiken Nachfolgern annähern. Dabei soll die Ideengeschichte ebenso eine Rolle spielen wie die Betrachtung der unterschiedlichen Bewegungen als soziale und politische Phänomene.
Literatur: Th. Schirren/Th. Zinsmaier (Hgg.): Die Sophisten. Ausgewählte Texte. Griech./Dt. Stuttgart 2003. Anschaffung empfohlen!