Lehrende: Dr. Alexander Sembdner
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Stadt ist eine der bedeutendsten Kulturleistungen des Mittelalters, die wesentlichen Anteil an der Modernisierung Europas hatte. Aus der Funktion der Städte als wirtschaftliche Zentren des Handels und der Produktion erwuchsen den zunehmend selbstbewusst auftretenden Mitgliedern des städtischen Bürgertums Rechte der Selbstverwaltung und der Herrschaft. Sie waren zudem Konzentrationspunkte von Bildung und Kultur, von Wissenschaft und Kommunikation. Dies alles bedeutete einen erheblichen Zuwachs an Schriftlichkeit und Schriftproduktion, sodass dem heutigen Historiker eine enorme Fülle an Überlieferung zur Verfügung steht. Da sich in der Stadt wesentliche Phänomene und Prozesse des Mittelalters verdichteten, trägt die Erforschung der städtischen Quellen grundsätzlich zum Verständnis einer für unser Vorstellungsvermögen bereits weit entrückten Zeit bei. Das Seminar bietet den Teilnehmern die Möglichkeit sich anhand eines vertieften Quellenstudiums ausgewählter städtischer Überlieferung intensiv mit der mittelalterlichen Stadtgeschichte auseinanderzusetzen. Zweck der Veranstaltung ist das Einüben von Quellenkritik und Paläographie – grundlegenden Techniken eines jeden Historikers – anhand des Lesens originaler handschriftlicher Überlieferung. Voraussetzung dafür ist die Bereitschaft der Seminarteilnehmer sich auf die Sprache der Quellen, also mittelalterliches Latein und Frühneuhochdeutsch, einzulassen.
Literatur: Eberhard Isenmann, Die deutsche Stadt im Spätmittelalter 1250-1500. Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft, Köln u. a. ²2012; Felicitas Schmieder, Die mittelalterliche Stadt, Darmstadt ²2009; Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (UTB Geschichte 1719), Stuttgart 42014; Michael Maurer (Hg.), Aufriß der historischen Wissenschaften. Bd. 4, Quellen, Stuttgart 2002.