Lehrende: N.N.
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 01-Evangelische Theologie
Anzeige im Stundenplan: SE PT
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Das Seminar will einen neuen hermeneutischen Zugang zum Koran eröffnen. Es fokussiert die Kontroverspunkte zwischen traditionellen und kritischen Positionen in Forschung und Öffentlichkeit und lotet dabei auch gegenwärtige ökumenische Ansätze auf ihre Tragfähigkeit aus. Zugleich wird ein Durchgang durch die Entwicklung der koranischen Verkündigung geboten, die in Weberschen Kategorien als eine sukzessive „Verzauberung der Welt“ und dann zumindest partielle „Entzauberung“ neu erklärt wird. Ziel ist es, das „Event“ der Islamentstehung, das nicht nur Textgenese, sondern auch Gemeindebildung ist, interkulturell verständlich zu machen. Was macht die Anfänge des Islam zu einem Teil „unserer“ Spätantike? Was trennt sie von ihr? Die Sitzungen sollen folgenden Themen gewidmet werden: • Gibt es heute zwei Korane: einen a-historisch islamischen und einen „historischen“? • Wann und wie entstand der Koran: Vorislam (Djahiliya, „Barbarei“) versus Offenbarung • Die koranische „Verzauberung der Welt“ in der mekkanischen Verkündigung: die arabische Sprache als Medium der Verwandlung vorgefundener Wissensbestände • Diskurse der heutigen Islam-Theologie: Der Koran als Dokument der Barmherzigkeit oder der göttlichen Strafgerechtigkeit? • Moses Vermächtnis an die koranische Gemeinde • Jesus und die innere Vielfalt Gottes im Koran • Abraham und die exegetische „Entzauberung der Welt“ in der medinischen Verkündigung
Organisatorisches: Dozentin: Angelika Neuwirth Leistungsnachweis: Prüfungsleistungen sind entsprechend der Studien- und Prüfungsordnung zu erbringen.
Literatur: Neuwirth, A.: Der Koran als Text der Spätantike. Ein europäischer Zugang, Berlin 2010. - Bobzin. H.: Der Koran. Eine Einführung, 9. Aufl. München 2015. Weitere Literatur wird zu Beginn des Seminars benannt.