Lehrende: N.N.
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
Anzeige im Stundenplan: 03-TWL-0102.SE01
Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: "Episierung", "Geste", "Verfremdung", "Übung" oder beispielsweise auch "Fabel" – Bertolt Brechts komplexes Projekt eines Epischen Theaters stellt eine ebenso theoretische wie praktische Theaterarbeit dar, die sich auch in einer Reihe wirkmächtiger ästhetisch-politischer Begriffe manifestiert. Diese haben, teilweise in fragmentierter Form, kritisch abgewandelt oder selbst verfremdet, bis in die Gegenwart hinein die Arbeit von KünstlerInnen, Theaterkollektiven und TheaterwissenschaftlerInnen geprägt. Grund genug, sich im Rahmen des Seminars mit diesen (Grund-)Begriffen der Theaterarbeit nach Brecht zu beschäftigen und nach ihren Nachleben und Verwandlungen zu fragen. Denn obwohl die heutige Vielfalt von Theaterpraxen nicht auf einen Post-Brecht'schen Nenner gebracht werden kann, sind Brechts Begriffe der Theaterarbeit oftmals auch noch für die Gegenwart eine Herausforderung. Die Auseinandersetzung mit diesen Begriffen nach Brecht meint einerseits, Brecht'sche Spuren in der Gegenwart von Theatertheorie und -praxis zu lesen. Andererseits bedeutet es, die Differenzen zu und damit auch in Brechts Begriffen zu befragen. So zeigen sich die "Grundbegriffe der Theaterarbeit" weniger als kanonisierte, feste Bezugspunkte sondern vielmehr als Begriffe, die in sich mit Widersprüchen arbeiten und eine kritische Revision erfordern. Neben der Lektüre und Diskussion zentraler Texte Brechts bzw. zu Brecht werden wir zudem anhand von ausgewählten Theater- und Performanceprojekten heutige Perspektiven zu Brecht und seiner Theater- sowie Theoriearbeit kennen lernen.
Organisatorisches: Michael Wehren
