Lehrende: Prof. Dr. Gerda Baumbach
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Vorlesung knüpft an Teil I der gleichnamigen Vorlesung aus dem SoSe 2016 an, kann jedoch auch unabhängig davon besucht werden. Die im 16. Jahrhundert in Italien entstandene Berufsschauspielkunst etabliert sich in den darauf folgenden eineinhalb Jahrhunderten in nahezu ganz Europa. Sie beruht auf mittelalterlichen an das Fest gebundenen Spiel/Ritual-Praktiken, Grenzüberschreitungen im Symbolischen, die im mythischen Denken verankert sind. Schauspielen von Beruf löst sich zwar aus den popularkulturellen Traditionen, kann jedoch auch darauf zurückgreifen. Anders als die am logischen Denken orientierte Darstellungskunst ist die Schauspielerkunst eine erzählende im Sinne der Vermittlung von Erfahrung und Erinnerung. In Anwendung des Vergleichs von Claude Lévi-Strauss für mythisches und wissenschaftliches Denken kann man Schau-Spielen als ein Theater des bricoleur beschreiben, Darstellung dagegen als eines des ingenieur. Die Vorlesung legt verschiedene Zugänge zum Zentrum des Schauspielertheaters, dem Verhältnis von Figur und Akteur, im historisch-anthropologischen Kontext dar, der die Frage nach der Aktualität einschließt, und behandelt die Schwerpunkte: Trickster, Grotesker Leib, Maske, Clowns/Buffoni.