Lehrende: Prof. Dr. Martin Schieder
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Geschichte der Moderne ist auch eine Geschichte der Migration und des Exils. Während des 20. Jahrhunderts haben über 10.000 Maler, Bildhauer, Architekten, Sammler, Kunsthändler und -historiker das von Diktatur und Krieg gegeißelte Deutschland verlassen. Unter meist dramatischen Umständen suchten sie in verschiedenen europäischen Ländern Schutz, um von dort dann häufig in die Vereinigten Staaten, nach Südamerika oder auf die Antillen zu emigrieren. An ausgewählten Beispielen geht das Seminar der Frage nach, wie Künstler und Kunstvermittler den Prozeß sowohl der „inneren“ Emigration als auch der Dislokation von der gewohnten geographischen und sozialen Umgebung, aber vor allem von ihrer nationalen und kulturellen Identität erlebten. So definiert Françoise Forster-Hahn Exil als ein Erlebnis, „that includes the experiences of constant shift and a complex interfacing of memories of the past, real and imagined, with the keen consciousness of the present and its opportunities for renewal”. Auf welche Weise haben Künstler ihre Flucht und das „Fremde“ ästhetisch reflektiert? Inwieweit hat das geänderte kulturelle und intellektuelle Umfeld zu einer spezifischen Produktivität der sogenannten „Exilkunst“ geführt und welchen impact hatten die emigrierten Künstler ihrerseits – wie etwa die Surrealisten am Black Mountain College – auf andere Künstler? Auf welche Weise haben sie versucht, ihre Werke auszustellen und Zugang zum Kunsthandel zu finden? Und wie ist es zu erklären, daß man im geteilten Deutschland nach 1945 kaum ein Interesse an der Rückkehr der exilierten Künstler und Intellektuellen hatte? Neben diesen historischen Positionen werden in dem Seminar auch aktuelle Formen und Diskurse des künstlerischen Exils verhandelt.
Organisatorisches: Gruppe B: Seminar zur Übung 03-KUG-1206.UE01b (Prof. Zöllner) M.A. Kunstgeschichte: Zu belegen mit dem Seminar zu Aby Warburg bei Prof. Zöllner
