Lehrende: Dr. Jörn Lang
Veranstaltungsart: Übung
Orga-Einheit: 03-Archäologie
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Mit dem modernen Begriff Sigillata wird im archäologischen Sprachgebrauch eine mit einem glänzend roten Überzug versehene Keramikart bezeichnet, die in der zweiten Hälfte des 1. Jhs. v. Chr. in Aretinum (Arezzo) entwickelt wurde. Neben der unverzierten, sog. glatten Ware weist die mit Hilfe von Modeln hergestellte, reliefverzierte Keramik eine Fülle unterschiedlicher bildlicher Darstellungen auf. Das Antikenmuseum der Universität Leipzig besitzt einen bisher nicht präzise klassifizierten Bestand dieser reliefverzierten Beispiele. Ihre Bestimmung wird durch den fragmentarischen Zustand erschwert, bietet aber dadurch eine willkommene Simulation feldarchäologischer Arbeit, da bei Grabungen meist keine vollständigen Gefäße, sondern vor allem Fragmente zu Tage treten. Während der Übung werden nach einer allgemeinen Einführung in die Objektgattung die Beispiele im Antikenmuseum hinsichtlich ihrer chronologischen Stellung, möglicher Werkstätten, aber vor allem ihrer Darstellungen klassifiziert. Durch die Kombination aus praktischer Arbeit mit den Objekten und eigenständigen Recherchen werden die Teilnehmer in die Lage versetzt, die Fragmente strukturiert zu dokumentieren und bestimmten Gefäßtypen und Produktionsorten bzw. Werkstätten zuzuordnen. Zugleich erarbeiten sie dadurch eine Einführung in die reiche Bilderwelt römischer Sigillaten.
Literatur: M. Bergamini, Scoppieto. IV/1 . I materiali. Terra sigillata decorata a rilievo (Rom 2014); H. Dragendorff – C. Watzinger, Arretinische Reliefkeramik. Mit Beschreibung der Sammlung in Tübingen (Reutlingen 1948); E. Ettlinger – B. Hedinger – B. Hoffmann (Hrsg.), Conspectus formarum terrae sigillatae italico modo confectae, Materialien zur römisch-germanischen Keramik 10 (Bonn 1990); J. W. Hayes, Handbook of Mediterranean Roman Pottery (London 1997); J. McKenzie-Clark, Vesuvian Sigillata at Pompeji (London 2012); A. W. Mees, Organisationsformen römischer Töpfermanufakturen am Beispiel von Arezzo und Rheinzabern, unter Berücksichtigung von Papyri, Inschriften und Rechtsquellen, Monographien RGZM 52 (Mainz 2002); A. Oxé – H. Comfort – Ph. Kenrick, Corpus vasorum Arretinorum. A catalogue of the Signatures, Shapes, and Chronology of Italian Sigillata 2(Bonn 2000); F. Paturzo, Arretina Vasa. La ceramica aretina da mensa in età romana. Arte, storia e tecnologia (Cortona 1996); J. Poblome – P. Talloen – R. Brulet – M. Waelkens (Hrsg.), Early Italian Sigillata. The Chronological Framework and Trade Patterns, BABesch Suppl. 10 (Leuven 2004); F. P. Porten Palange, Die Werkstätten der arretinischen Reliefkeramik, Monographien RGZM 76 (Mainz 2009; E. Egon Schallmayer, Punzenschatz südgallischer Terra Sigillata-Töpfer (Stuttgart 1985).
