Lehrende: Dr. Oliver Bräckel
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Das Römische Reich hatte auf seinem Höhepunkt eine Ausdehnung von der Insel Britannien bis tief in den Nahen Osten. Ein großer Teil des heutigen Europas und große Teile Nordafrikas standen unter römischer Kontrolle und waren tributpflichtig. Doch Rom war nicht deshalb so erfolgreich, weil es so große Gebiete erobern konnte, sondern weil es in der Lage war, diese auch zu halten und zu integrieren. Dabei bediente man sich ganz unterschiedlicher Mittel. Neben direkter Kontrolle war es vor allem in Republikzeiten aber auch noch weit in die frühe und mittlere Kaiserzeit hinein üblich, die Regierungsgewalt über bestimmte Gebiete auf befreundete Herrscher, die sogenannten Klientelkönige, zu übertragen. Diese konnten zwar selbständig über ihre Gebiete herrschen, doch standen sie immer in einem Abhängigkeitsverhältnis zu Rom. In diesem Seminar soll diese Politik Roms der indirekten Kontrolle anhand mehrerer Beispiele untersucht werden. Wie gestaltete sich das Verhältnis der Klientelreiche zu Rom, welchen Handlungsspielraum hatten sie und welche Rolle spielte diese Herrschaftsform im Gesamtkonzept der römischen Außenpolitik.
Literatur: Braund, David, Rome and the friendly king: The character of the client kingship, London, New York 1984. Coskun, Altay (Hg.), Freundschaft und Gefolgschaft in den auswärtigen Beziehungen der Römer: (2. Jahrhundert v.Chr.-1. Jahrhundert n.Chr.), Frankfurt am Main u.a. 2008 (Inklusion /Exklusion - Studien zu Fremdheit und Armut von der Antike bis zur Gegenwart 9).