Lehrende: Prof. Dr. Peter Bräunlein
Veranstaltungsart: Blockseminar
Orga-Einheit: 03-Religionswissenschaft
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Im 18ten Jahrhundert wurde in Europa der Begriff ‚Schamane’ bekannt. Sibirien-Reisende berichteten von dortigen religiösen Spezialisten, die als Heiler tätig waren und in Trance-Zuständen mit Geistern kommunizierten. U.a. befassten sich Goethe, Herder und Schelling mit dieser Religion, und bald schon blühten in der akademischen Welt Spekulationen über Ursprung und Verbreitung dieser Religion. Seither übt der Schamanismus große Faszination auf das westliche Lesepublikum aus, wiewohl man sich bis heute über dessen Wesensmerkmale uneins ist. Angeregt durch die sog. New Age Bewegung, werden seit geraumer Zeit schamanische Techniken von einem westlichen, vorwiegend intellektuellen Publikum erlernt und praktiziert. Ökologische Ideen und unorthodoxe Heilmethoden vermengen sich im Neo-Schamanismus zu einem Heilsweg mit dem Anliegen, die Natur und die eigene Seele zu retten. Im Seminar werden die Begriffs- und Wirkungsgeschichte des Konzeptes ‚Schamanismus’ behandelt, Fallbeispiele präsentiert und verstärkt auf Entstehung und unterschiedliche Facetten des Neo-Schamanismus eingegangen.
Literatur: Graham Harvey (ed.): Shamanism: a Reader. London: Routledge, 2003; Andrei A. Znamenski: The beauty of the primitive: shamanism and the Western imagination. Oxford: Oxford Univ. Press, 2007; Klaus Erich Müller: Schamanismus: Heiler, Geister, Rituale. München: Beck, 2006; Gerhard Mayer: Schamanismus in Deutschland. Konzepte – Praktiken - Erfahrungen. Würzburg: Ergon, 2003.