Lehrende: Prof. Dr. Verena Klemm
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Arabistik
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die nah?a („Erwachen“) des 19. und frühen 20. Jhdt. ist eine Periode der intellektuellen Er-neuerung und Reform im Denken über Gesellschaft, Religion sowie in der Wissenschaft und Kunst. Sie wurde durch die Begegnung mit Europa zunächst in Ägypten, dann in weiteren arabischen Regionen des Osmanischen Reiches bewirkt. Die nah?a ging mit komplexen öko-nomischen, sozialen und kulturellen Umgestaltungen sowie einer durchgreifenden Modernisie-rung des öffentlichen Lebens in der arabischen Welt einher. Fokus des Seminars sind die politischen und kulturellen Entwicklungen in Ägypten sowie im Osmanischen Reich zwischen der Eroberung Ägyptens seitens Napoleon Bonaparte (1798) und dem Zerfall des Osmanischen Reiches und der kolonialen Neuaufteilung des Nahen Os-tens als Folge des Ersten Weltkriegs. Anhand von Schlüsseltexten die zunehmend kritische, von muslimischen und säkularen Intellektuellen getragene Auseinandersetzung mit Europa erörtert. Thematisiert werden u.a. die Debatten über Schleier und Entschleierung, über die Vereinbarkeit des Islam und säkularer Moderne und über die Erneuerung der arabischen Spra-che und Kultur.
Literatur: Lektüre zur Einführung: Atef Botros: Der Nahe Osten – ein Teil Europas? Würzburg 2006, Einleitung. Tworuschka, Monika: Islam im 19. Jahrhundert. In: A. Noth, J. Paul (Hrsg.): Der islamische Orient. Grundzüge seiner Geschichte, Würzburg 1998, S. 407-436. Eine ausführlichere und bessere historische Einführung, die im Laufe der ersten Semesterwochen gelesen werden sollte, bietet: Alexander Schölch: Der arabische Osten im neunzehnten Jahrhundert 1800-1914. In: Ulrich Haarmann (Hrsg.): Geschichte der arabischen Welt. Dritte, erweiterte Auflage, München 1994, S. 365-431.