03-MUS-0004.SE01a Musiktheorie? – Zur Vielfalt von Musikdenken nach 1900

Veranstaltungsdetails

Lehrende: PD Dr. Martin Thrun

Veranstaltungsart: Seminar

Orga-Einheit: 03-Musikwissenschaft

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Fach:

Anrechenbar für:

Semesterwochenstunden: 2

Unterrichtssprache: Deutsch

Offizielle Kursbeschreibung:
Im Artikel „Musiktheorie“ der Enzyklopädie „Musik in Geschichte und Gegenwart“ wird auf eine „Situation großer Ratlosigkeit“ hingewiesen, die der herkömmlichen Musiktheorie angesichts Neuer Musik bevorstand: „Das Aufkommen der Neuen Musik um 1910 mit ihren verwandelten Grundlagen versetzte musiktheoretische wie analytische Bemühungen in eine Situation großer Ratlosigkeit, denn einerseits erwiesen sich überkommene Kategorien als nunmehr untauglich, andererseits aber zeigte sich die innere Notwendigkeit des ‚Begründens‘ der neuen Erscheinungen mit besonderer Schärfe. […] Schließlich provozierten rasch wechselnde und oft extrem verwickelte Techniken und Einzelkonzepte nicht nur jeweilige Kommentare, sondern auch konzeptionelle Begründungen durch den Autor selbst. Diese Komponisten- oder ‚Werkstatt‘-Texte, der Selbstvergewisserung oder dem Wecken von Verständnis dienend, besitzen in etlichen Fällen den Charakter partikularer ‚Theorien‘, sofern es darum geht, die Idee und Struktur eines Stückes daraus zu erklären, daß Grundelemente der Musik nach neuen, eigenen Prinzipien behandelt wurden. […] Wie sich solche partikularen ‚Theorien‘ in das Gesamtbild einer Geschichte der Musiktheorie einfügen werden und ob dabei möglicherweise das Konzept einer umfassenderen ‚Theorie der Musik‘, wie es eingangs erwähnt wurde, profitieren kann, sind derzeit offene Fragen.“ (Sachs, Klaus-Jürgen: Art. „Musiktheorie“, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, 2., neubearbeitete Ausgabe, hrsg. v. Ludwig Finscher, Sachteil 6, Kassel u.a. 1997, Sp.1714-1735, hier: 1733.)
Die zitierte Passage verweist auf Frage- und Problemstellungen des Seminars. Angedeutet ist ein „Anderswerden“ von Theorie oder eine „Ablösung“ von Theorie im herkömmlichen Sinne bzw. deren Substitution durch Konzepte von Musikdenken. Zunächst interessiert die Ausgangssituation der sog. „Ratlosigkeit“ um 1900, im Weiteren die Vielfalt von Musikdenken, orientiert etwa an der Schönbergschule, der Darmstädter und Kölner Schule oder an Einzelgängern wie Ferruccio Busoni, Henry Cowell, Charles Ives, Alois Hába, Josef Matthias Hauer, Willy von Möllendorff, Harry Partch oder Edgard Varèse. Zudem ist die Lektüre von Selbstanalysen vorgesehen.

Literatur:
Eggebrecht, Hans Heinrich: Musikalisches Denken, in: Archiv für Musikwissenschaft 32, 1975, S. 228–240.

Termine
Datum Von Bis Raum Lehrende
1 Do, 14. Apr. 2016 13:15 14:45 Hörsaal 302 PD Dr. Martin Thrun
2 Do, 21. Apr. 2016 13:15 14:45 Hörsaal 302 PD Dr. Martin Thrun
3 Do, 28. Apr. 2016 13:15 14:45 Hörsaal 302 PD Dr. Martin Thrun
4 Do, 12. Mai 2016 13:15 14:45 Hörsaal 302 PD Dr. Martin Thrun
5 Do, 19. Mai 2016 13:15 14:45 Hörsaal 302 PD Dr. Martin Thrun
6 Do, 26. Mai 2016 13:15 14:45 Hörsaal 302 PD Dr. Martin Thrun
7 Do, 2. Jun. 2016 13:15 14:45 Hörsaal 302 PD Dr. Martin Thrun
8 Do, 9. Jun. 2016 13:15 14:45 Hörsaal 302 PD Dr. Martin Thrun
9 Do, 16. Jun. 2016 13:15 14:45 Hörsaal 302 PD Dr. Martin Thrun
10 Do, 23. Jun. 2016 13:15 14:45 Hörsaal 302 PD Dr. Martin Thrun
11 Do, 30. Jun. 2016 13:15 14:45 Hörsaal 302 PD Dr. Martin Thrun
12 Do, 7. Jul. 2016 13:15 14:45 Hörsaal 302 PD Dr. Martin Thrun
Enthalten in Modulen
Modul
03-MUS-0004 Musikästhetik und Musiktheorie (WiSe 2015/16)
Übersicht der Kurstermine
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
Lehrende
PD Dr. Martin Thrun