Lehrende: Dr. Janine Schulze-Fellmann
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Theaterwissenschaft
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Die Veranstaltung widmet sich der gesellschaftlich bis machtpolitisch ausgerichteten Inszenierung von Körpern im Kontext höfischer Festkulturen. Hierbei dienen vor allem der französische Hof unter Ludwig XIV. (1638-1715) und der Sächsische Hof, unter Johann Georg II. (1613-1680) und Friedrich August I. (August der Starke, 1670-1733) als Beispiele. Die Studierenden erhalten eine Einführung und einen Überblick über die verschiedenen Inszenierungspraktiken der höfischen Festkultur. Das Seminar richtet sich in erster Linie an Einsteiger_innen in diese Thematik. Im Vordergrund des Interesses werden das in Szene setzen von bewegten Körpern innerhalb theatraler Kontexte (Ballette, Bälle, Festumzüge), aber auch im Hinblick auf gesellschaftspolitische Setzungen (Benimmregeln, Zeremoniell, Kleidervorschriften, geschlechtliche Differenzierungen) stehen. Die Studierenden lesen und diskutieren Texte, die sich aus tanz- und theaterwissenschaftlicher, kunstwissenschaftlicher, historischer oder soziologischer Sicht mit dem Phänomen Körper und Körperinszenierungen im Zeitraum vom 16.-18. Jahrhundert auseinandersetzen. Ziel ist es Körper- und Tanzdiskurse als politisch relevant zu begreifen und die verschiedenen Inszenierungsformate in Tanz und Fest als politisch motivierte Körperstrategien zu erkennen. Historische Körperbilder, Ideale und Disziplinierungsmaßnahmen werden kontextualisiert und mit der Gegenwart in Bezug gesetzt.