Lehrende: Prof. Dr. Martin Schieder
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Kunstgeschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: ”Tout voir, tout peindre! Alles sehen, alles malen!” Die Abkehr von Historie und Religion, der Überdruß an Akademismus und klassischen Bildinhalten erklären das künstlerische Selbstverständnis der tragischen Gestalt des Claude Lantier in Zolas Roman L’Œuvre. Er sucht seine Themen auf der Straße, im Theater und im Café – im wirklichen Leben. Der sich dramatisch wandelnde urbane Raum wurde zur Bühne des modernen Lebens, des Kommerzes, öffentlicher Festakte und militärischer Paraden. Diese fundamentale Transformation machte die Stadt auch für ihre Künstler als neues Motiv interessant: Die Maler und Photographen des Impressionismus begriffen Paris als einen Ort moderner Erfahrung und verbanden ihre wahrnehmungsphysiologischen und soziologischen Erfahrungen mit ihrem eigenen ästhetischen Konzept der Modernität. Das Seminar möchte an ausgewählten Beispielen - zwischen Manet und Monet, zwischen Baudelaire und Zola, zwischen Atelier und Salon, zwischen Bahnhof und Heuhaufen - unter Berücksichtigung aktueller Forschungsansätze die unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen und Techniken, den kultur- und sozialhistorischen Kontext, die Plattformen sowie die bis weit ins 20. Jahrhundert reichende Wirkung des französischen Impressionismus vorstellen und diskutieren.
Literatur: John Rewald, Die Geschichte des Impressionismus, Köln 1965; Landschaft im Licht. Impressionistische Malerei in Europa und Nordamerika, 1860-1910 (Ausstellungskatalog; Wallraf-Richartz-Museum, Köln / Kunsthaus Zürich), 1990; Barbara Palmbach: Paris und der Impressionismus: die Großstadt als Impuls für neue Wahrnehmungsformen und Ausdrucksmöglichkeiten in der Malerei, Weimar 2001; Monets Vermächtnis. Serie - Ordnung und Obsession (Ausstellungskatalog, Hamburger Kunsthalle), hrsg. von Uwe M. Schneede, Ostfildern-Ruit 2001; Michael Lüthy: Bild und Blick in Manets Malerei. Berlin 2003; Gustave Caillebotte: ein Impressionist und die Fotografie (Ausstellungskatalog; Schirn Kunsthalle Frankfurt), hrsg. von Karin Sagner und Max Hollein, München 2012; Michael F. Zimmermann: Die Kunst des 19. Jahrhunderts. Realismus - Impressionismus - Symbolismus, München 2011.