Lehrende: Prof. Dr. Ulrich Veit
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: 03-Geschichte
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Fach:
Anrechenbar für:
Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Offizielle Kursbeschreibung: Traditionell bezeichnet der Terminus ‚Archäologie‘ ‚das Studium der alten Dinge‘. Allerdings hat es in den vergangenen Jahren international und national verschiedene Bemühungen gegeben, die Archäologie aus ihrer traditionellen Einbindung in die Altertumswissenschaften herauszulösen und sie offener als das „Studium materieller Kultur“ zu bestimmen. Diese Entwicklung zeigt sich einerseits in der Etablierung neuer Teildisziplinen, wie der ‚Neuzeitarchäologie‘ bzw. der ‚Zeitgeschichtlichen Archäologie‘, andererseits aber auch in epistemologischen und ontologischem Neubestimmungen des disziplinären Feldes, die das Verhältnis von Kultur und Natur neu zu bestimmen suchen. Ergebnis sind neue Theorieentwürfe wie etwa jene einer „Symmetrischen“ oder einer „Posthumanistischen Archäologie“. Das Seminar soll dazu dienen, diese neuen Entwicklungen, Forschungsbereiche und Konzepte einmal etwas genauer in den Blick zu nehmen und auf dieser Grundlage die Chancen und Risiken, die sich mit diesen Entwicklungen für das archäologische Projekt verbinden, zu diskutieren. Aufgabe der einzelnen Referate wird es sein, die Ziele spezifischer neuer Fachrichtungen und Konzepte anhand paradigmatischer Texte und konkreter Anwendungsbeispiele zu analysieren und kritisch zu bewerten.
Literatur: Zum Einstieg: Assaf Nativ/Gavin Lucas, Archaeology without antiquity. Antiquity 94 (No. 376) 2020, 852–863. – Oliver J. Harris / Craig N. Cipolla, Archaeological Theory in the New Millenium. Introducing Current Perspectives. London: Routledge 2017. – Martin Renger / Stefan Schreiber / Alexander Veling (Hrsg.), Theorie – Archäologie – Reflexion 1. Kontroversen und Ansätze im deutschsprachigen Diskurs. Theoriedenken in der Archäologie 1 Heidelberg 2023.